Rezension

Delirium - Ich liebe Dich. Das können sie uns nicht nehmen

Amor-Trilogie 01. Delirium - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 01. Delirium
von Lauren Oliver

Lena wird bald operiert, diesen Tag kann sie kaum abwarten, denn es bedeutet, dass sie geheilt ist. Geheilt von der Liebe. Vor Jahren deckte die Menschheit die Liebe als Krankheit auf. Sobald Lena die Operation hinter sich gebracht hat, kann sie endlich ohne Angst leben. Doch vor dem entscheidenden Eingriff verändert sich alles.

Die Idee dieser Dystopie klang für mich sehr interessant. In Lena's Welt wird das Leben vorgegeben, der Partner zugeteilt und ihre Gesellschaft funktioniert, da die Liebe endlich als Krankheit enttarnt wurde. Zugegeben ich entdecke Parallelen zu Die Auswahl, doch ist bei den meisten Dystopien sowieso eine totalitäre, einnehmende Gesellschaft oder ein System der Fall, welche/s Kontrolle ausübt und Herr über Leben und Entscheidungen ist. Daher meines Erachtens keine Kopie.

Die Liebe als Krankheit zu sehen fand ich sehr spannend, daher gefielen mir besonders die Zitate vor jedem Kapitel. Lena beginnt langsam Dinge zu hinterfragen und sich gegen die Norm ihrer Gesellschaft zu stellen, zugegeben diese Entwicklung ist eher schleppend, doch war sie für mich insoweit nachvollziehbar.

Das Buch lässt sich gut und zügig lesen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und Langeweile kam bei mir keine auf. Die Liebesgeschichte brachte mich dazu immer weiter zu lesen, da ich sie sehr schön beschrieben fand und mit der Figur Alex sympathisierte.

Insgesamt eine zufriedenstellende Story, die sich auf den letzten zwanzig Seiten explosionsartig entwickelt und mir unter die Haut gegangen ist. Leider, da es sich um eine Trilogie handelt, befürchte ich, dass die Fortsetzung deutlich schlechter ausfallen wird. Der erste Band ist in der Regel am stärksten, Teil Zwei fungiert als Lückenfüller und zum Schluss enttäuscht wahrscheinlich ein öder, unrealistischer oder überstürtzter Teil Drei. Trilogien sind oft alle irgendwie gleich. Mittlerweile bin ich in der Hinsicht wirklich skeptisch geworden.

Obwohl mir Delirium als eigenständiges Buch sehr gefällt (vor allem die letzten Seiten), begegne ich dem zweitem Band Pandemonium mit einem ungutem Gefühl und Misstrauen. Ich werde die Amor-Trilogie lesen, da der Schluss von Delirium wirklich ein kleines Highlight für mich war, doch frage ich mich immer öfters bei Trilogien: Wär's doch mal bei dem einen Band geblieben. Ich bin gespannt, jedoch auch zwiegespalten auf die Fortsetzung.

"Was ist Schönheit? Schöhnheit ist nichts weiter als Betrug; eine Täuschung, aufgeregte Teilchen und Elektronen stoßen in deinen Augen zusammen und drängeln sich in deinem Gehirn wie ein Haufen überdrehter Schulkinder kurz vor der Pause. Wirst du dich täuschen lassen? Wirst du dich enttäuschen lassen?"

Kommentare

buchleserin kommentierte am 08. Dezember 2013 um 19:14

Der Roman hat mir sehr gut gefallen.