Rezension

Den "Hype" nicht verstanden

Das Knochenband - Stuart MacBride

Das Knochenband
von Stuart MacBride

Bewertet mit 2 Sternen

Ich verstehe den Hype um das Buch überhaupt nicht und würde Stuart MacBride auch nicht mit Jo Nesbo oder gar Val McDermid in einem Atemzug nennen, denn die drei trennen in meinen Augen Welten. Der Anfang versprach noch, aufregend zu werden: als erstes wurde eine sehr grausame Szene beschrieben, auch wenn das nur "geübt" war. Doch dann wurde das erste Opfer mithilfe eines brennenden Reifens verbrannt und eben erstochen - dass das gut war, kommt auch noch heraus. Nebenbei gibt es einen Juwelenraub, zwei verschwundene Teenager, ein Mädchen welches in der Welt von "Witchfire" lebt, Knochenbündel vor DI Logan McRaes Haustür, Einblicke in die Mafia, Pornoindustrie - kurzum: einfach viel zu viel, es fiel mir schwer,. dranzubleiben. Mehr als einmal dachte ich: "Danke, das war's, ich höre auf." und habe mich dann aber doch durch den Hauptteil gequält.

Cover: Dafür habe ich alleine einen Punkt vergeben, weil ich definitiv ein Coverkäufer bin und das ist wunderschön und wird gut in meinem Regal stehen, auch wenn der Inhalt nicht gut war! Das Knochenkreuz ist 3D/geprägt und das Cover ist geriffelt, tolle Idee.

Schreibstil: Für mich ganz schrecklich! Das Buch hätte für mich um die Hälfte gekürzt werden können, da die Dialoge einfach nur nervten. Am schlimmsten ist DCI Steel! Ich möchte weder wissen, dass sie an ihrem BH rumfummelnt oder die Brüste zurückrückt, noch will ich lesen, wie eine Frau - oder überhaupt irgendein gut ausgebildeter Mensch - mit Worten schlampt, seine Umgebung tyrannisiert und eine Fäkalsprache an den Tag legt! Ich habe deulich gemerkt, wie ich aggressiv wurde, sobald sie wieder anfing zu drohen oder sich extrem derbe auszudrücken. Was wollte der Autor mit dieser Frau "beweisen"? Ich arbeite in einem 90%-Männerjob und die paar Frauen würden definitiv niemals so reden oder sich verhalten. Ebenfalls nervig: die Nebeninfos vom Radio und Fernsehen waren mir viel zu lang und ausgiebig beschrieben; dafür hat die Polizeiarbeit im Hauptteil sehr gelitten, nach dem Motto: "mache ich heute nicht, weil keine Lust, warum auch, ist schon nichts!"

Wenn man drumherum liest und in der Lage ist, die Nebensächlichkeiten zu filtern, einem die Zeit nicht weh tut, die man dann verschwendet, um die 600 Seiten zu lesen, dann ist das Buch perfekt.

Ich fand die ersten Seiten sehr gut, die gesamte Mitte schrecklich und das Ende war wenigstens nochmal gut und unerwartet, daher 2 von 5 Punkten für Cover und je einen halben für den Anfang und das Ende.