Rezension

Den Hype verstehe ich nicht

Kirschroter Sommer - Carina Bartsch

Kirschroter Sommer
von Carina Bartsch

Bewertet mit 3 Sternen

Endlich habe ich es gelesen. Das schöne Buch von dem so viele schwärmen.

Ich habe vorher schon öfter gelesen, dass Emely nicht jedem wohlgesonnen ist. In manchen Rezensionen wurde sie als "zickig" betitelt und das hat mich lange davor abgeschreckt, "Kirschroter Sommer" zu lesen. Nun kann ich aber sagen, dass ich Emely gar nicht so schlimm war. Sie ist zwar auch nicht ganz einfach, aber ich finde, dass Carina Bartsch die unnahbaren Art von Emely ganz nachvollziehbar dargestellt hat.

Der Weiberheld Elyas war mir dennoch sympathischer. Er ist zwar auch nicht perfekt, aber irgendwie kam er mir einfach netter vor. Er musste nicht ständig flapsige Antworten geben und auch wenn seine Bemühungen um Emely manchmal schon sehr verzweifelt aussahen, war es auf irgendeine Art und Weise auch wieder ganz niedlich.

Richtig gut fand ich dafür aber die Schwester von Elyas und beste Freundin von Emely. Mit ihrer aufgekratzten, aber liebenswürdigen Art, sammelt sie schnell Sympathiepunkte.

Die Geschichte fand ich gerade in der ersten Hälfte sehr lahm. Es gab einfach kein Fortschritt und ständig wurde diskutiert, geflirtet, beleidigt und danach schwiegen sie sich wieder an. So ein kleines hin und her zwischen den Protagonisten kann ja durchaus schön sein, aber Carina Bartsch hat es meiner Meinung nach übertrieben. Dann liest man ein 500-Seiten-Buch, in dem kaum etwas passiert und richtig interessant wird es erst ab Seite 400. Manchmal kam der böse Gedanke, dass andere Autoren so eine Geschichte auch auf 350 Seiten unbringen. Es zog sich einfach endlos lange hin.

Aber die letzten 100 bis 150 Seiten waren dann doch ganz nett. Endlich redeten Emely und Elyas miteinander. Es gab eine Entwicklung der Protagonisten. Und was passiert dann mitten in der Geschichte: Das Buch endet. Man sollte also Teil 2 bereit halten, wenn man wissen will, wie es zwischen Emely und Elyas weitergeht (und das will man).

Ich fand "Kirschroter Sommer" wirklich nett, aber die Geschichte hatte irgendwie nicht das besondere Etwas. Vor allem dieses ewige hin und her zwischen Emely und Elyas hat mich irgendwann genervt. Kaum zu glaube, dass man die Beziehung auf 500 Seiten nicht unter Dach und Fach bringen konnte.