Rezension

Denken ist nicht tun

Alles muss versteckt sein - Wiebke Lorenz

Alles muss versteckt sein
von Wiebke Lorenz

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Psychothriller bei dem nichts ist, wie es scheint,

 

Klappentext:

Steckt in jedem Menschen ein Mörder? In Gedanken hat Marie schon erschlagen, erwürgt, zerstückelt. Die furchtbar realen Gewaltfantasien kommen ohne Vorwarnung und machen ihr unaussprechliche Angst. Doch denken heißt nicht tun. Glaubt Marie. Bis ein grausamer Mord geschieht, der genau dem Horror-Drehbuch ihres Kopfes entsprungen zu sein scheint. Alle halten Marie für eine Mörderin. Auch sie selbst. Sie wird verurteilt, eingewiesen, weggesperrt. Ein junger Arzt hilft ihr dabei, die Wochen vor der Mordnacht zu rekonstruieren, und in Marie wachsen die Zweifel. Ist die Wahrheit noch viel furchtbarer als ihre Fantasie?

 

 

Meine Meinung:

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum Einen Maries Aufenthalt in der Psychiatrie und zum Anderen das Gespräch mit ihrem Psychologen, in dem von ihrer Vergangenheit erzählt wird. 

Durch einen tragischen Unfall ändert sich Maries Leben, ihre Ehe geht den Bach runter und sie fängt an explizite Mordgedanken zu haben. In einem Forum, wo sie ihre Ängste mit anderen teilt wird aber immer gesagt „Denken ist nicht tun“, doch Marie soll ihren Freund umgebracht haben.

Man wird auf verschiedene Spuren geführt und weiß zunächst nicht wirklich, wie man diese einordnen soll. Ich hatte zwar nach einiger Zeit schon eine Vermutung, diese war im Buch jedoch noch ausgeklügelter und komplizierter ausgeführt, sodass man um mehrere Ecken denken musste um auf den Lösungsansatz zu kommen.

 

Mir haben die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit immer sehr gut gefallen und man hat dieses Gefühl, dass an der Sache einfach etwas nicht stimmt. 

Der Schreibstil ist flüssig und einfach zu lesen, sodass man, wenn man erst einmal im Buch drin ist, kaum noch aufhören kann, da es zunehmend spannend und es mit der menschlichen Psyche gespielt wird.

 

Der Anfang war etwas schleppend, da es zunächst nicht wirklich viel mit einem Psychothriller zu tun hat, das ändert sich aber ab einem gewissen Punkt und die Auflösung am Ende fand ich wirklich super! Ich hab schon länger keinen Psychothriller mehr gelesen, der mich so gepackt hat.

 

 

Mein Fazit:

Ein durchaus gelungenes Werk, dem man am Anfang etwas Zeit geben muss, damit sich das Potenzial entwickelt. Ab einem gewissen Punkt konnte ich kaum noch aufhören zu lesen und dieses beklemmende Gefühl, was man von Büchern in diesem Genre gewohnt ist, war auf jeden Fall da.