Rezension

Der 1. Band konnte mich leider nicht überzeugen...

Silber - Das erste Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 2 Sternen

Inhaltsangabe:
Liv, ihre Schwester Mia, die Mutter und das Kindermädchen ziehen mal wieder um und kämpfen mit den alltäglichen Problemen einer Patchwork Familie.
Als Liv jedoch durch Zufall ein merkwürdiges Gespräch belauscht und ihrem neuen Stiefbruder sowie dessen Freunden im Traum begegnet und bei einem Ritual zuschaut… und die Jungs sich plötzlich ihrer Anwesenheit am nächsten Tag in der Schule bewusst werden, fängt es an kompliziert zu werden. Denn die Träume sind sehr real und zudem nicht ganz ungefährlich…

Meine Meinung:
„Silber – Das erste Buch der Träume“ von Kerstin Gier ist der erste Band einer neuen Jugendbuch-Trilogie.
Ich habe mich total auf dieses Buch gefreut, da die Idee sich gegenseitig im Traum besuchen zu können und gemeinsam die unterschiedlichsten Abenteuer zu erleben einfach grandios ist, allerdings mangelt es für mein Empfinden dabei extrem an der Umsetzung. Meine Erwartungen an den ersten Band und die Geschichte waren dabei wohl zu hoch angesetzt, denn in meinen Augen wurde das Potential der Idee nur ungenügend ausgenutzt. Vor allem im Vergleich zu sonstigen Büchern von Kerstin Gier, war dieses Buch einfach nur miserabel.
Eine durchschnittliche Geschichte mit den typischen Familienproblemen,  dem häufig bekanntem Schulalltag und einer zu kitschigen Romanze gespickt mit einer Mischung aus Kinder-Grusel-Faktor und Mystery. Jedes Mal wenn es spannend wurde, wurde die Atmosphäre direkt auch schon wieder durch einen lockeren Spruch aufgelockert und man hatte das Gefühl eher in einer schlechten Komödie gelandet zu sein. Auch erschien es mir als müsste man das Buch mit unnötigen Lücken füllen, diese sich in die Länge ziehen und total vom eigentlichem Thema der Traumthematik abweichen, nur um aus dem Buch eine Trilogie zu machen. Denke ein Einzelband oder eine Dilogie wären hier wohl angebrachter gewesen… (Zumindest wenn ich bisher nur auf den ersten Band zu sprechen komme, da ich ja nicht weiß in wie weit er sich zum zweiten Band unterscheidet).
Auch die Charaktere sind bei mir eindeutig durchgefallen. Ja, sie sind noch jung und wirken sehr naiv. Aber für mich waren sie einfach nicht authentisch genug und hätten mehr Tiefgang vertragen können. Vor allem wenn es um die romantischen Szenen zwischen Liv und Henry ging, war das ganze viel zu kitschig und unreif. Die einzigen Charaktere, die gut dabei weg kamen, sind das Kindermädchen Lottie und Livs kleine Schwester Mia.
Was jedoch wirklich lobenswert ist, ist Kerstin Giers frischer und junger Schreibstil. Wodurch sich Jugendliche direkt gut aufgehoben fühlen sollten und das Buch sich locker und zügig lesen lässt.

Fazit:
„Silber – Das erste Buch der Träume“ von Kerstin Gier besitzt eine grandiose Grundidee, dessen Potenzial leider nur ansatzweise genutzt wurde und mit zu vielen unnötigen Szenen gefüllt wurde. Der Schreibstil ist lobenswert – frisch und jung, konnte jedoch auch nicht über nichtssagende Charaktere hinweg trösten. Für den zweiten Band würde ich mir ein wenig mehr Tiefgang, so wie mehr Spannung und eine deutlichere Traumthematik wünschen.