Rezension

Der 2. Fall für die Staatsanwältin und den Kommissar aus Kiel

Schwarze Roben - Stefanie Gregg, Paul Schenke

Schwarze Roben
von Stefanie Gregg Paul Schenke

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bombenattentat in Kiel. 12 Mitarbeiter der Anwaltskanzlei "Bartelsen & Partner", die mit dem Kleinbus in den Schwarzwald in ein exclusives Golfhotel fahren wollten, werden in der Tiefgarage kurz vor der Abfahrt in die Luft gesprengt. Markus Lohmann, der sich etwas verspätet hat, kommt mit lebensgefährlichen Verletzungen in die Klinik. Alle anderen Mitarbeiter sind tot.

Staatsanwältin Elena Karinoglous will diesen Fall unbedingt selbst übernehmen. Zusammen mit Hauptkommissar Sven Fricke, mit dem sie schon mal einen Fall gelöst hat, macht sie sich auf Spurensuche. Fricke, der sich nach Eckernföhrde hatte versetzen lassen, kehrt zusammen mit Lars Oppermann, seinem kurzfristigen Partner, nicht nur wegen dem neuen Fall nach Kiel zurück.

 

Bei ihrem Fall "Blutvilla" habe ich Elena Karinoglous und Sven Fricke schon über die Schulter schauen dürfen und ihre kleinen Reibereien mitbekommen. Das ist auch bei diesem Fall nicht anders. Immernoch finden sie Gefallen aneinander, schleichen um einander herum, wie die Katze um den heißen Brei. Aber wer weiß, dieser Fall scheint sie wieder ein Stück näher zueinander geführt zu haben. Ich habe die Beiden richtig lieb gewonnen.

Ich lerne sehr viele verschiedene Menschen kennen, die in diesen Fall in irgendeiner Form verstrickt sind. Manche werden sehr detailliert beschrieben. Sie habe ich sofort gut im Kopf. Bei anderen kann ich meine Fantasie spielen lassen um sie mir vorzustellen. Das gefällt mir besonders gut.

Bei den Fahrten durch den Kieler Stadtteil Düsternbrook und bei denen Blicken aus den Fenstern der Anwaltskanzlei kommt der Lokalkolorid richtig gut rüber. Ich würde gerne stundenlang dort am Fenster stehen und über die Ostsee schauen.

Frust, Wut oder wenn Fricke eine Riesenlaus über die Leber gelaufen ist – die verschiedenen Gefühle der Protagonisten kommen sehr gut vorstellbar rüber. Sie scheinen richtiggehend auf mich überzuschwappen.

Stefanie Gregg und Paul Schenke haben sich auch bei dieser Geschichte einen spannenden Plott und interessante Protagonisten ausgedacht. Leider kommt bei dem ganzen Auf und Ab für mich die Spannung etwas zu kurz. Trotzdem habe ich gut mitfiebern und mit recherchieren können. Die absolut schlüssige Auflösung kam mit einem Täter, den ich nicht auf dem Flipchart hatte, für mich etwas unverhofft um die Ecke.
 

Wer Krimis mag, die nicht vor Blut strotzen; mit einem Ermittlerpärchen, das sich nicht entscheiden kann, aber sehr gut zusammen arbeitet; einer interessanten Geschichte und einer sehenswertenb Umgebung – der ist hier genau richtig. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall der Staatsanwaltschaft und der Kripo Kiel.