Rezension

Der 4. Fall für Biene

Tote Bosse singen nicht - Vera Nentwich

Tote Bosse singen nicht
von Vera Nentwich

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe:

Seit einiger Zeit betreiben Sabine „Biene“ Hagen und ihr Kollege Jago in Grefrath eine Detektei, aber die beiden bekommen kaum Aufträge. Doch das soll sich bald ändern. Beim Frühstück der Grefrather Unternehmer trifft Biene auf Herr Lehmann, einen ehemaligen Kollegen ihres bereits verstorbenen Vaters. Während ihres Gespräches macht Lehmann merkwürdige Bemerkungen über den Unfall, den ihre Eltern vor über 20 Jahren hatten. Biene wird hellhörig und vereinbart einen Termin mit ihm, aber zu dem Treffen soll es nicht mehr kommen: Biene findet ihn leblos in seinem Büro. Alles sieht nach einem Selbstmord aus, aber warum? Welche Infos hatte er für Biene? Endlich hat Biene wieder einen neuen Auftrag….

 

Tote Bosse singen nicht ist der neuste Krimi von Vera Nentwich und der vierte Fall für die Grefrather Detektivin Biene Hagen Nachdem ich alle drei Vorbände mit sehr großer Begeisterung gelesen habe, darf der neuste auch nicht fehlen. Der Klapptext versprach mir wieder einmal eine spannende und humorvolle Geschichte zu werden und was soll ich noch schreiben: ich wurde nicht enttäuscht.

 

Vera Nentwich hat einen sehr flüssigen und leichten Schreibstil, der den Leser sofort in die Geschichte eintauchen lässt. Wer Grefrath kennt, der weiß, wo er jeden einzelnen Handlungsort finden kann und fühlt sich gleich heimisch. Wer auch noch das große Glück hat, hier aufgewachsen zu sein oder sogar hier zu wohnen, der spürt auch noch die Mentalität der Einwohner. Hinzu kommt auch noch der einfließende Grefrather Dialekt. Ich bin immer wieder begeistert, wie Vera Nentwich ihre ehemalige Heimat so liebevoll und authentisch einfängt und wiedergibt.

Die Charaktere sind erneut so liebevoll mit Ecken und Kanten, aber auch mit Witz und Charme gezeichnet worden, dass sie so einfach zu Sympathieträger werden. Bei den Lesern, die die vorherigen Bände schon kennen, ist es eine schöne Wiedersehensfreude. Im Laufe der Zeit sind sie mir schon richtig ans Herz gewachsen und ich freu mich immer wieder auf Biene und Co. Auch bei den neuen Figuren entsteht sofort das Gefühl, dass man diese schon seit Jahren kennen würde. Perfekt integriert.

Die Handlung ist ein leichter, aber dennoch spannender Krimi, der vor allen Dingen durch seinen Humor besticht. In Bienes aktuellen Fall geht es um den Unfalltod ihrer Eltern und vertuschten Firmenmachenschaften, diese Ereignisse liegen allerdings schon 20 Jahre zurück. Wie immer löst Biene diesen Fall auf ihre eigene unkonventionelle Art und Weise und da lässt sie ganz gerne das Gesetz Gesetz sein. Aber nicht nur, dass, denn mit ihrer Handlungsweise bringt sie ihre Mitmenschen auch arg in die Bredouille. Trotz allem dem kann ihr keiner lange böse sein: Biene muss man einfach lieben! Dennoch kommt ihr Privatleben nicht zu kurz und das ist genauso turbulent wie ihre Ermittlungen. Vera Nentwich versteht es, ein harmonisches und perfektes Zusammenspiel zwischen Privat- und Geschäftsleben zu schaffen. Ich liebe dieses Gesamtbild.

Der Fall wurde brillant und perfekt gelöst, aber dennoch lässt er einigen Raum für Spekulationen. Wie wird es mit Biene und Jago weitergehen? Wird ihre Liebe mit Jochen eine Zukunft haben oder kommt ein neuer Mann ins Spiel?

 

Ein schöner Regionalkrimi, der in einer Gemeinde am Niederrhein spielt, der den Leser auf humorvollerweise unterhält. Schade nur, dass dieser Krimi immer sooo schnell durchgelesen ist. Ich muss hier wieder 5 von 5 Sternen vergeben und eine absolute Leseempfehlung gibt auch noch. Auch wenn es noch einige Zeit hin ist, freue ich mich jetzt schon auf den fünften Fall mit Biene und Co. Bin gespannt, um welche Art Fall es dann gehen wird…..