Rezension

Der 4. Teil aus der Judith-Krieger-Reihe

Farben der Schuld - Gisa Klönne

Farben der Schuld
von Gisa Klönne

Bewertet mit 4 Sternen

Farben der Schuld“ ist der 4. Teil aus Gisa Klönnes Reihe um die Kommissarin Judith Krieger. Judith ist nach ihrem letzten Fall körperlich und psychisch schwer angeschlagen. Zudem läuft noch eine interne Ermittlung gegen sie, die über ihre Zukunft beim Kommissariat entscheiden kann.

Als am Karnevalsdienstag ein Pfarrer vor einer Kirche ermordet wird, ist daher zunächst Manni Korzilius einer der führenden Ermittler und Judith steigt erst nach und nach in den Fall ein. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Pfarrer um keinen wirklichen Pfarrer handelt, sondern lediglich um einen wegen Karneval kostümierten Chirurgen. Kurz darauf wird dann aber ein echter Pfarrer ermordet. Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Fällen?

Zeitgleich taucht immer wieder das Mädchen Beatrice auf, deren alleinerziehende Mutter bei der Telefonseelsorge arbeitet und daher mit dem ermordeten Pfarrer bekannt war. Beatrice trauert um ihre beste Freundin Jana, die sich vor 2 Jahren das Leben genommen hat. Selbst ist sie dabei, immer tiefer in Alkoholprobleme abzurutschen. Sie begibt sich in Gefahr, als sie versucht herauszufinden, wer Janas Tod verursacht haben könnte, da sie nie wirklich an einen Selbstmord glauben konnte….

Auch die beiden Ermittler Judith und Manni haben hier mit ihren eigenen Dämonen und Problemen mit ihren Vätern zu kämpfen, so dass die Rolle der Väter in diesem Buch ein zentrales Thema einnimmt.

 

Mir hat dieses Buch mal wieder sehr gut gefallen. Gisa Klönne versteht es, verschiedene Handlungsstränge parallel aufzubauen und diese am Ende in ein perfekt zusammen passendes Ganzes zusammenzuführen. Die Ermittler Judith und Manni machen eine tolle Entwicklung durch. Während Judith sich mit ihren eigenen Schwächen und Verletzlichkeiten auseinander setzen muss, scheint Manni endlich erwachsen zu werden und sich einen festen Platz im Ermittlungsteam zu sichern. Das Buch ist gut recherchiert, besonders auf dem Gebiet der Rechtsmedizin. Auch sprachlich wieder absolut top, auf hohem Niveau und trotz der Sachlichkeit werden vor allem die Hauptfiguren mit einer herausstechenden Tiefe geschildert. Spannend bis zum Schluss. Am Ende haben mir dann aber doch ein paar Kleinigkeiten gefehlt, wie z. B. der Abschluss der internen Ermittlungen, das war mir persönlich zu kurz. Insgesamt aber ein wirklich toller Krimi mit Niveau.