Rezension

Der 8. Fall bringt den Gasperlmaier in die Schlagermusik-Szene

Letzter Jodler - Herbert Dutzler

Letzter Jodler
von Herbert Dutzler

Bewertet mit 4.5 Sternen

Altaussee-Krimi mit viel Lolalkolorit und sympathischem Ermittler. I like.

4,5 Sterne

Kurz zum Inhalt:
Beim alljährlichen Pfeifertag auf der Weißenbachalm wird nach einer großen Streiterei zwischen volkstümlichen und modernen Musikern ein Toter aufgefunden. Erschlagen mit einem Stein.
Das Mordopfer ist Christian Pönitzer, der Frontmann der Schlagerband "Original Kainischer Hasenjäger", wegen deren Musik der Streit angezettelt wurde.
Da der Altausseer Inspektor Franz Gasperlmaier mit seinem Freund, dem ehemaligen Postenkommandanten Friedrich Kahlß den Pfeifertag besucht hat, wird er natürlich mit dem Fall betraut.
Als dann auch noch der zweite Musiker der Hasenjäger, Sebastian Haudum, tot aufgefunden wird, muss Gasperlmaier erkennen, dass es im Hintergrund der Schlagermusikszene alles andere als eine heile Welt ist...

Meine Meinung:
"Letzer Jodler" ist der 8. Fall für den sympathischen Ermittler Franz Gasperlmaier. Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Einige der bisherigen Fälle werden im Verlauf kurz angesprochen und machen Lust, diese ebenfalls kennenzulernen.
Franz Gasperlmaier ist immer noch so schrullig und leicht verpeilt, der mit den Gefühlen von Frauen so gar nicht umgehen kann. Auch wie er mit seiner Vorgesetzten, Frau Dr. Kohlross umgeht, ist total witzig, weil er eben nicht wirklich mit ihr umzugehen weiß. Trotzdem kommt er in eine sehr kompromittierende Situation mit seiner Nachbarin Maresi, da seine Frau Christine sich ein 8-monatiges Sabbatical genommen hat und zuerst den gemeinsamen Sohn Christoph und dessen Freundin Rochelle in Kanada besucht und dann auf Weltreise geht. Fliegen geht für den Gasperlmaier natürlich gar nicht, deshalb ist er daheim geblieben!
Der Lokalkolorit hat mir in diesem Krimi sehr gut gefallen, denn man hatte richtig das Gefühl, im wunderschönen Salzkammergut und Ausseerland mitten dabei zu sein!
Auch die Einblicke hinter die Volksmusik- und Schlager-Fassade hat mir gut gefallen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es genau so zugeht. Die Streitereien ums Kulturgut einerseits und mit der Musik Geld verdienen zu können andererseits. Daher war ich auch nicht überrascht, als die Sängerin der Hasenjäger, die Gitti aus Goisern (die eigentlich Nicole Hinterstoisser heißt), plötzlich bei den Proben der erfolgreichen Band Die Ödenseer dabei ist, nachdem alle anderen Mitglieder der Hasenjäger verstorben sind.
Die Auflösung hat mich jetzt nicht überrascht; aber der ganze Fall, die Polizeiarbeit und die Auflösung sind authentisch und aus dem Leben gegriffen, was mir sehr gut gefallen hat!
Erwähnen möchte ich auch das Cover in einem kräftigen Rot, das ein richtiger Eyecatcher ist, somit zu den anderen Bänden der Reihe passt und im Gedächtnis bleibt!

Fazit:
Humorvoller Österreich-Krimi aus dem wunderschönen Ausseerland mit viel Lokalkolorit und einem etwas verpeilten, aber total sympathischen Ermittler.