Rezension

Der absolute Hammer

Die Arena: Grausame Spiele - Hayley Barker

Die Arena: Grausame Spiele
von Hayley Barker

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, hatte ich die Befürchtung, dass das Buch eine Art "Tribute von Panem"-Kopie sein wird. 
Ich, als Person, die Panel nicht ausstehen kann und den Hype nicht versteht, habe mich dennoch dazu gebracht, die Leseprobe anzuklicken und die ersten Seiten des Buches zu lesen. 
Am Ende der Probe war mir klar: Das Buch muss ich lesen. 

Der Schreibstil ist sehr locker, leicht und angenehm. Die Autorin schafft es, alles schön zu beschreiben und schreckt selbst nicht davor zurück, die Grausamkeiten, die sich im Zirkus abspielen, detailgetreu wiederzugeben. Kopfkino pur. 
Beim Lesen habe ich gar nicht mitbekommen, wie die Seiten verstrichen sind. 
Durch kurze Kapitel, die aus zwei verschiedenen Sichten geschrieben sind, hat die Geschichte ein schnelles Tempo und zieht sich an keiner einzigen Stelle in die Länge.  

Die Figuren in dem Buch sind extrem gut durchdacht, haben ihre Eigenschaften und das Wichtigste: Man kann sie voneinander trennen. 
Die Protagonisten sind authentisch und haben ihre Ziele, die durchaus nachvollziehbar und verständlich sind. 
Besonders gefallen hat mir, wie Ben sich regelrecht gegen alles, was er bisher kannte, stellt und anfängt, selbst Entscheidungen zu treffen.
Hinzu kommt der starke Charakter von Hoshiko. Sie muss viel erleiden, bleibt aber stark und lässt es über sich ergehen. Und vor allem gibt sie nicht auf. 
Man kann nicht anders, als mit den beiden mitzufiebern. 

Mein einziger Kritikpunkt ist die Liebesgeschichte. 
Ben und Hoshiko kennen sich gerade drei Tage und verhalten sich, als hätten sie ihr ganzes Leben miteinander verbracht. 
Diese Stellen konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen, weil es mir viel zu schnell ging und die Liebesgeschichte sich nicht wirklich entwickelt hat, sondern von einem Schlag auf den anderen einfach da war. 
Dennoch konnte ich darüber hinwegsehen, weil das Buch genug andere Fixpunkte bietet, auf die man achten und sie in den Vordergrund schieben kann. 

Und zum Glück hat sich meine Befürchtung nicht bestätigt. Das Buch hier hat überhaupt nichts mit Panem zu tun. 
Klar, man kann ein, zwei Vergleiche ziehen (z.B. Zirkus und die Hungerspiele, die beide zur Belustigung der "reichen" Leute ins Leben gerufen wurden), aber das ist nicht nötig. 
Ich habe beim Lesen zu keinem einzigen Zeitpunkt an Panem gedacht. Wäre es so, hätte ich das Buch vermutlich abgebrochen, statt es in einem Rutsch zu lesen. 

Fazit: 
Insgesamt kann ich ganz klar sagen, dass ich begeistert von dem Buch bin. 
Kurzzeitig habe ich geschwankt, ob ich dem Buch 4 Sterne geben soll, habe mich aber gerne dagegen entschieden, weil es nicht fair wäre, dem Buch einen ganzen Stern, wegen einem einzigen Kritikpunkt abzuziehen. 
Bevor man das Buch liest, sollte man allerdings im Hinterkopf behalten, dass einige Stellen nichts für schwache Nerven sind. 
Von mir gibt es jedenfalls eine klare Empfehlung.