Rezension

Der achtzehnte Band um Aubrey & Maturin...

Der gelbe Admiral - Patrick O'Brian

Der gelbe Admiral
von Patrick O'Brian

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Jack, ich wünschte, ich könnte mir Verse merken, denn dann würde ich dir jetzt ein Gedicht von dem guten alten Geoffrey Chaucer aufsagen, das davon handelt, daß Frauen im allgemeinen nur den einen brennenden Wunsch haben: Sie wollen herrschen. Ein sehr einleuchtender Gedanke, wie du zugeben musst." (...ich kann nur bestätigend nicken...)

Inhalt:

Nachdem Stephen Maturin den Häschern entkommen und wieder in England weilt, scheint bei ihm wie auch bei seinem Freund Käpitän Jack Aubrey einige Zeit das Landleben angesagt zu sein. Doch gerade Aubreys unkonventionellen Auftritte als Parlamentsabgeordneter sind vielen ein Dorn im Auge und sein energisches Einsetzen gegen die Einhegung eines gemeinschaftlichen Stück Wald und Wiese machen ihm gerade auf höherer Ebene keine Freunde. Als er dann auf der 'Bellona' zum Blockade-Dienst vor Brest eingeteilt wird und der Flottenkapitän auch noch Lord Stranraer, der Onkel seines Gegners Kapitän Griffiths bei dem Einhegungs-Projekt ist, merkt Lucky Jack, dass er sich besser auf sein Schiff konzentrieren sollte, da er dort einfach erfolgreicher ist. Und auch bei dieser Blockade ist ihm das Seemanns-Glück hold. Allerdings ziehen von Daheim Wolken auf: seine Frau Sophia erfährt von der Affäre mit Amanda Smith und will sich nun von Jack trennen!

Meinung:

Ich muss sagen, dass in dem achtzehnten Band der Serie um Jack Aubrey und Dr. Maturin leider noch weniger maritime Handlung geboten wird als in den letzten Romanen. Und als es in dem Roman 'Der gelbe Admiral' dann endlich auf die Planken des Schiffes geht, ziehen sich die Seiten mit zwischenmenschlichen Beziehungen und dem routinierten Seemanns-Alltag. Natürlich hat Autor dies routiniert und flüssig beschrieben und es finden sich auch einige dramatische Ansätze wieder, doch das alles ist im Vergleich zu älteren Aubrey & Maturin Romanen nicht gerade viel. Die Streitereien zwischen Jack und Sophia oder die Ereignisse, wie Maturin wieder sein Vermögen zurück bekommt ist eher was für den Hardcore-Fan der Reihe. Es ist bestimmt interessant zu erfahren, wie es im 19. Jahrhundert mit Einhegungen gehandhabt wurde oder wie man in der britischen königlichen Navy zu höheren Ehren gelangen kann, allerdings ist in 'Der gelbe Admiral' wenig über Schlachten, Verfolgungsjagden oder brenzelige Kampfmanöver zu lesen. Als Fan der Serie kennt man hier zwar nun den Fortgang mit allen Charakteren - das war es aber auch schon. Nichts für reine Freunde von maritimen Duellen oder gar Neu-Interessierte...

Fazit:

Reiner Hardcore-Fan Stoff, an dem Neuleser garantiert keine Freude werden haben...

6,6 Sterne