Rezension

Der Alltag nicht ganz alltäglich erzählt

Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel - Bradley Somer

Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel
von Bradley Somer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Story:

Ein Fisch braucht 4 Sekunden um den Abstand zwischen dem 27. Stockwerk und dem Betonboden zu überbrücken. Und in diesen 4 Sekunden kann eine Menge passieren. Ian, der fallende Goldfisch rast nicht nur in sekundenschnelle auf den Abgrund zu, sondern erhascht auch einige Blicke hinter die Fenster des Gebäudes.

So lernen wir zum Beispiel Petunia Delilah kennen, die kurz vor ihrer ersten Geburt steht. Oder Helmut, der bei seinem Großvater lernt. Ebenso erkennen wir, dass alles irgendwie miteinander zusammen hängt. Auch wenn er zuerst nicht erkennbar ist, so zieht sich der rote Faden konstant durch die Seiten.

Die Idee der Story hat mich extrem angesprochen. Ich mag Geschichten, die vom Alltag handeln und in denen man sich eventuell selbst wieder finden kann. Ebenso auch, verschiedene Geschichten kennen zu lernen, um am Ende des Romans heraus zu finden, wie diese miteinander verbunden sind. Man beginnt zu rätseln, wie es für die Personen wohl ausgeht und was als nächstes passiert.

Bradley Somer hat seine Idee gut umgesetzt. Einziger Minuspunkt gibt es für das Ende von Ian. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, aber es kam mir ein wenig wirr vor.

 

Schreibstil:

Ich muss ehrlich sein. Als ich das Cover und den Titel gesehen hatte, habe ich viel eher eine leichte Lektüre erwartet. Um so überraschter war ich, als ich das Gegenteil vor mir liegen hatte. Aber nach wenigen Seiten hatte ich mich bereits in den Stil eingefunden und hatte absolut keine Probleme, was das Verständnis betraf. Ich habe es sogar genossen von dem leichten Schreibstil weg zu kommen und etwas anspruchsvolleres zu lesen.

Bradley Somer schafft es die Charaktere, die Umgebung und alles in dem Buch so zu beschreiben, dass es sich sogar um das Hochhaus nebenan handeln könnte. Sehr gut gefällt mir auch, dass Gefühl, welches einem beim Lesen vermittelt wird.

Das Gefühl, das der Autor einem selbst die Geschichte erzählt.

 

Charaktere:

Wir lernen verschiedene Charaktere kennen und jeder ist auf seine Art einzigartig. Jeder hat mit seinen kleinen, alltäglichen Problemen zu kämpfen, die man als Leser sehr gut nachvollziehen kann. Egal ob sie einem selbst passiert sind, oder man einfach nur mit fühlen kann.

Und genau das macht die Charaktere so authentisch und sympathisch. Den einen mehr, den anderen weniger, aber jeden schließt man gewisserweise ins Herz.

Den einen mehr, den anderen weniger. Aber jeden einzelnen kann man auf irgendeine Art un Weise verstehen.

 

Fazit:

Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel ist nicht nur ein außergewöhnlicher Titel sondern kommt auch mit einer außergewöhnlichen Geschichte einher. Es könnten Geschichten aus dem eigenen Alltag sein. Sich um Nachbarn, Bekannte, oder sogar Freunde handeln. Man sieht, dass jeder ein Geheimnis mit sich umher trägt oder seinen eigenen Kampf zu führen hat.

Bardley Somer schafft es mit diesem Buch eine kurzweilige Geschichte zu erschaffen. Höhen und Tiefen. Gewonnen, sowie verlorenen Schlachten. All das auf ca. 320 Seiten.

Im Gesamten ein gelungenes und tolles Buch. Wer es noch nicht gelesen hat, sollte es tun.