Rezension

Der Alptraum geht weiter

Die Rache der Insel - Manuela Martini

Die Rache der Insel
von Manuela Martini

Bewertet mit 5 Sternen

2 Wochen nach ihrer Flucht von der Insel finden wir Hannah, Kenoa und Summer in New York wieder. Sie sind noch traumatisiert von den Erlebnissen auf der Insel und der spektakulären Flucht. Für Kenoa, der außer der Insel nichts kennt, ist die Großstadt einerseits aufregend und verlockend und andererseits beängstigend.

Kenoa möchte in New York seine Schwester Poema finden, Hannah ihre Freundin Nikki, die beide in der Gewalt von Aiden sind, und Summer möchte einfach nur den ganzen Insel-Alptraum vergessen.

Doch so einfach wie sie sich das vorstellen gelingt es ihnen nicht – immer wieder werden ihnen Steine in den Weg gelegt. Man könnte an Zufälle glauben, aber auch an Manipulationen. Aber wer sollte sie denn in New York manipulieren und wozu?

Mein Fazit:

„Die Rache der Insel“ ist der 2. und letzte Teil der Inselgeschichte von Manuela Martini. Um die haarsträubende Geschichte der Protas in New York verstehen zu können ist es unabdingbar, daß der 1. Teil gelesen wurde. Ohne das Wissen aus Band 1 ergibt Band 2 keinen Sinn.

Am Ende des 1. Teiles blieben bei mir jede Menge Fragezeichen übrig, die sich auch im 2. Band nicht gleich in Luft aufgelöst haben. Im Gegenteil, es kamen immer noch neue Fragezeichen hinzu.

Diese neue Fragezeichen kamen jedoch in einer Art und Weise die mich nicht frustriert hat sondern – im Gegenteil – ich musste weiterlesen um zu wissen was sich hinter den Fragezeichen verbirgt.

Ein Fragezeichen das sich in Band 2 komplett neu ergibt ist – wer ist der Mensch, der diesen Radiosender hört der sich mit Sonnenstürmen und Veränderungen der Atmosphäre beschäftigt? Er scheint in einer Art Anstalt/Krankenhaus zu sein und wird von einem Pfleger umsorgt.

Dann passieren so viele Dinge in New York von denen man glauben könnte, dass sie Zufall sind. Sie könnten aber auch manipuliert sein. Aber wer oder was sollte die 3 in New York manipulieren, schließlich sind sie weit weg von der Insel.

Wer den Film „Die Truman-Show“ kennt weiß was ich manchmal beim Lesen gedacht habe. Das Leben von Hannah, Kenoa und Summer ist absolut vorgezeichnet, alle rundherum wissen Bescheid und ziehen an den Strippen – nur die 3 tappen vollkommen im Dunkel.

Sie haben schon manch schwere Last zu tragen und auch die Liebe zwischen Hannah und Kenoa wird auf eine harte Probe gestellt. Summer entscheidet sich irgendwann ihren eigenen Weg zu gehen. Beim Lesen denke ich immer und immer wieder „Nehmt doch bitte das nächste Flugzeug und fliegt woanders hin“. Leider tun sie mir diesen Gefallen erst ganz zum Schluss des Buches.

Mir persönlich hat das 2. Buch sehr viel besser gefallen als Teil 1. Ich fand es viel mitreißender, spannender und ich konnte ab der Mitte ungefähr nicht mehr aufhören zu lesen, bis ich am Ende des Buches war und alle meine aufgestauten Fragezeichen sich in Antworten gewandelt hatten.

Ja, zum Schluss werden alle Fragen beantwortet und man kann das Buch aus der Hand legen in der Gewissheit, daß jetzt alles gut ist wie es ist.

Und schon wieder zeigte sich, daß man auch als Erwachsener in Kinder- und Jugendbüchern gut unterhalten werden kann !