Der Aufschub ist der Triumph der Hoffnung über die Vernunft
Bewertet mit 3 Sternen
Die Geschichte und der Schreibstil gefielen mir auf Anhieb. Der Text liest sich leicht und flüssig, was im Kontrast zu dem steht, was wir gleich zu Beginn alles erfahren. Für ein Jugendbuch ist das schon heftig. Die Geschichte ist von Beginn an unglaublich spannend, der Autor hält gekonnt den Spannungsbogen und seine Erzählweise ist sehr bildhaft, so dass ich die Szenen genau vor Augen hatte. Der „Loop“ ist segr gut beschrieben, ich konnte mir die Zelle und das Gefängnis gut vorstellen, ebenso die Stimmung, die darin herrscht. Die Angst, das Grauen und vor allem die Hoffnungslosigkeit, aber auch die kleinen positiven Lichtblicke und Freuden, die man anscheinend tatsächlich noch finden kann, wenn man denn danach sucht. Besonders gelungen finde ich, dass in diesem Zusammenhang Bücher in der Geschichte vorkommen! Im letzten Drittel verlor das Buch für mich ein wenig an Substanz . Ich fand es irgendwie zu "actiongeladen", was für mich nicht ganz zum Beginn passt. Aber das mag einfach ein persönliches Empfinden sein. Insgesamt hinterlässt es mich zwiegespalten, denn das Ende wiederum hat mir wirklich gut gefallen, hier hat Ben Oliver wieder an den Anfang angeknüpft und Punkte bei mir gut gemacht. Die "Auflösung", die ich hier natürlich nicht verrate, gefällt mir auch. Alles in Allem eine gelungene, solide Geschichte.