Rezension

Der Auftakt zu einer magischen Reise ins Ungewisse ...

Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen - Lars Simon

Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen
von Lars Simon

Bewertet mit 4 Sternen

~~Die Geschichte:
 Lennart ist recht erfolgreicher Unternehmensberater in Göteborg, beziehungsscheu und er versteht sich gut mit seinen Nachbarn: Maria, eine kochverrückte Italienerin und Buri, der etwas verschrobene Inhaber eines Zauberei- und Scherzartikelladens im Erdgeschoss.
 Er ist recht zufrieden mit seinem Leben und steht kurz vor dem beruflichen Durchbruch, als unvorhergesehene Ereignisse ihren Lauf nehmen und nichts mehr so ist, wie es sein sollte. Buri Bolmen wird tot aufgefunden, Lennart erbt dessen Laden inklusive Mops “Bölthorn”, der während eines Gewitters plötzlich zu sprechen beginnt. Was Bölthorn zu sagen hat, ist wahrlich ein “dicker Hund”: er sei verflucht und eigentlich gar kein Vierbeiner und Lennart müsse sehr schnell das Zaubern lernen, denn eine dunkle Macht bedroht die Erde …

Meine Meinung:
 Aufgrund mangelnder anderslautender Informationen dachte ich zunächst, dass es sich hier um einen abgeschlossenen Roman handelt. Doch aus vertrauenswürdiger Quelle (danke, Lars Simon *g*) weiß ich nun, dass dies der Auftakt einer Reihe ist, die mindestens drei Bände umfassen soll. Der nächste Teil wird im Herbst 2017 erscheinen.

Zunächst dürfen wir Lennart und seine Nachbarn Maria und Buri etwas näher kennenlernen, wobei Lennart dabei erst einmal am schlechtesten wegkommt: wer mag denn bitte keine Hunde? Ok, Bölthorn ist ein übergewichtiger, sabbernder Kerl, aber man muss ihn einfach lieben. Überhaupt hat Lennart mit der Liebe so seine Probleme: immer wenn es etwas ernster wird mit einer Frau, bekommt er seltsamen Ausschlag.
 Maria ist eine sehr herzliche ältere Frau, die praktisch den ganzen Tag kocht. Streckenweise liest sich das Buch wie die Speisekarte eines italienischen Sternerestaurants … legt euch also Naschzeug in Reichweite für den kleinen Hunger zwischendurch!
 Über Buri erfahren wir erst im weiteren Verlauf der Geschichte mehr, zunächst ist er einfach ein netter, älterer Herr, der sehr zurückgezogen lebt und dessen Laden nicht gerade “brummt”. Sein baldiger Tod lässt Bölthorn in den Vordergrund rücken, der fortan Lennarts Begleiter wird. Bis es allerdings so weit ist, kommt es zu recht lustigen Szenen, in denen der Mops die Hauptrolle spielt.

Apropos Humor: dieser zieht sich durch das gesamte Buch und äußert sich nicht nur in lustigen Dialogen, sondern auch in witzigen Beschreibungen und Charakterisierungen, wie “Mit ihrem Mundwerk jedenfalls konnte man kaum mithalten, sie war eine Art Verbalkolibri, nur erheblich korpulenter.” (Beschreibung von Maria, Zitat S. 19)
 Ich mag den Schreibstil von Lars Simon sehr, denn man ist immer mitten im Geschehen, hat ein lebendiges Bild von Umgebung und Menschen vor Augen.

Allerdings hat die Fülle an Details und die Ausführlichkeit mancher Szenen auch dazu geführt, dass ich ungeduldig wurde beim Lesen. Die Story ist fesselnd und man möchte endlich wissen, was hinter der Sache mit der Magie und der Bedrohung durch dunkle Mächte steht, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Und so fühlte ich mich oft wie Bölthorn, wenn man ihm eine leckere Wurst vor die Nase hält, die er aber erst bekommt, wenn er vorher noch kilometerlang durch den nächsten Park läuft. Das nur so als Beispiel, ohne Bezug zum Buch versteht sich. :)

Es ist eben “nur” der erste Teil und damit ist klar, dass wir am Ende nicht schon des Rätsels Lösung präsentiert bekommen, sondern nur einen ersten Eindruck davon haben, wohin die Reise gehen wird. Und diese könnte durchaus spannend und vor allem wieder skurril-humorvoll werden. Ich freu mich schon drauf …

Fazit:
 Eine sehr gelungene Mischung aus Spannung, Krimi, Humor und Fantasy mit einem Hauptdarsteller, der im Verlauf der Story immer sympathischer wird. Da es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, bleibt am Ende noch vieles offen, aber nächstes Jahr wissen wir mehr!