Rezension

Der Beginn einer wunderbaren Trilogie

Das Lied der Störche - Ulrike Renk

Das Lied der Störche
von Ulrike Renk

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe

Alte Heimat Ostpreußen 1920: Frederike verbringt eine glückliche und unbeschwerte Kindheit auf dem Gut ihres Stiefvaters in der Nähe von Graudenz. Bis sie eines Tages erfährt, dass ihre Zukunft mehr als ungewiss ist: Ihr Erbe ist nach dem großen Krieg verloren gegangen, sie hat weder Auskommen noch Mitgift. Während ihre Freundinnen sich in Berlin vergnügen und ihre Jugend genießen, fühlt sich Frederike ausgeschlossen. Umso mehr freut sie sich über die Aufmerksamkeit des Gutsbesitzers Ax von Stieglitz. Wäre da nur nicht das beunruhigende Gefühl, dass den deutlich älteren Mann ein dunkles Geheimnis umgibt ... Ein berührende Familien-Saga die auf wahren Begebenheiten beruht.

 

Das Lied der Störche ist der Auftakt einer dreiteiligen Romanserie von Ulrike Renk.

Wer schon einmal die Romane von der Autorin Ulrike Renk gelesen hat, weiß das ihre Romane auf eine wahre Begebenheit bzw. Person basieren. Der reelle Teil wird so perfekt in eine fiktive Geschichte eingefügt, dass daraus eine wunderbare Familiensaga entsteht. Der bildhafte und wunderschöne Erzählstil trägt dazu bei, dass man perfekt in die Zeit um 1920 ein-und abtauchen kann. Das Leben auf dem Gut wird dem Leser sehr nahegebracht und hier spielt gar keine Rolle, ob es der Gutsherr, die Kinder oder die Leute sind. In jeder dieser Charaktere kann man sich sehr gut hineinversetzen und deren Leben nachvollziehen. Besonders gut gefiel mir der eingestreute preußische Dialekt, dies unterstrich das Ganze noch ein wenig und dadurch wurde es noch authentischer.

Während des Lesens spürt man, wie man immer weiter mitgezogen und ein Teil dieser Geschichte wird.

Das 500seitige Buch besteht aus zwei Teilen. In dem ersten Teil, der im Jahr 1920 spielt, darf der Leser Frederike von der Kindheit bis zum erwachsen werden begleiten. Es macht Spaß Frederike auf ihrem Weg zu begleiten und man ist erstaunt mit welchen Sorgen und Ängsten sich ein elfjähriges Kind auseinandersetzt.

Im zweiten Teil, der im Jahr 1928 spielt, ist Frederike eine junge Frau, die in das Leben als Gutsherrin eingeführt wird und sich so langsam Gedanken ums Heiraten machen sollte. Irgendwie möchte sie sich aber noch nicht binden, aber die erste Verliebtheit lässt nicht lange auf sich warten. Wie es hier weiter geht will ich natürlich nicht verraten…

Achtung: Suchtgefahr!!!

Aber nicht nur vom Gutsleben wird erzählt, sondern auch von den politischen Unruhen. Diese werden immer wieder eingestreut und so dem Leser nahegebracht. Die Angst der Menschen ist zum Greifen nah und man merkt, wie sie sich um ihre Zukunft sorgen.

 

Ulrike Renk versteht es immer wieder eine wunderbare Handlung in der perfekten Idylle spielen zu lassen. Wow…zu so einer Leistung!

 

Für mich war es ein berührender und spannender Familienroman, der einen authentischen Hintergrund hat. Ich sage nur: Unbedingt LESEN!!!