Rezension

Der beste Band der Reihe

Das Gold des Meeres - Daniel Wolf

Das Gold des Meeres
von Daniel Wolf

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Das Gold des Meeres" ist meiner Meinung nach der bislang beste Teil der Reihe.

Die Geschichte ist von Anfang an packend, aber auch sehr emotional. Es gab mehrere Momente, die mich getroffen und mir die Tränen in die Augen getrieben haben. Besonders bewegend waren hier Szenen, in denen die uns aus den vorherigen Bänden bereits bekannten Figuren vorkamen, aber auch Balian und Blanche und ihre Gefährten sind mir ans Herz gewachsen, sodass mir ihr Schicksal keinesfalls gleichgültig war.
Der Protagonist in diesem Teil ist Balian, den wir schon in "Der Vasall des Königs" kennengelernt haben. Durch unglückliche Umstände muss er das Familienunternehmen leiten, obwohl er als Kaufmann nur wenig Begabung hat. Er wirkt als Charakter sehr realistisch; er ist ein sympathischer Mann mit einigen Stärken, aber auch mit großen Schwächen. So trifft er mehrere leichtsinnige Entscheidungen, handelt teils unbedarft und von Frauen lässt er sich leicht ablenken. Teilweise konnte ich über sein Verhalten nur den Kopf schütteln, aber diese Fehler machen ihn menschlich und sorgen dafür, dass man sich mehr mit ihm identifizieren kann. Besonders gut hat mir gefallen, dass er nicht aufgegeben hat und weiter um das Familienunternehmen kämpfte, selbst wenn es aussichtslos wirkte.  Und als endlich Momente kamen, in denen er wirklich glänzen konnte, habe ich mich sehr für ihn gefreut.
Seine Schwester Blanche spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Geschichte und auch sie war mir sehr sympathisch, ebenso wie einige der Nebenfiguren. Bei ihnen war es teilweise sehr schade, dass wir nicht mehr über sie erfahren konnten, aber das hätte wohl den Rahmen des Buches gesprengt. Der Autor hat es dennoch geschafft, Informationen über verschiedene Kulturen der damaligen Zeit einfließen zu lassen, was sehr interessant war und mich dazu animiert hat, eigene Recherchen zu betreiben, um mehr über sie zu erfahren.

Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Büchern spielt die Geschichte von "Das Gold des Meeres" innerhalb weniger Jahre, was bedeutet, dass der Fokus auf der Handelsreise, die die Protagonisten antreten, liegt. Mir hat in den vorherigen Bänden gut gefallen, dass wir Michel und Rémy für lange Zeit begleitet haben, aber dort war es dann irgendwann absehbar, wann etwas schief gehen würde, da die Geschichte sonst vorbei gewesen wäre. Dieses Gefühl hatte ich hier nicht, obwohl auch Balian Rückschläge erlebt und für sein Ziel kämpfen muss. Vielleicht lag es wirklich daran, dass hier in schneller Folge viel passiert ist und dadurch die Spannung größer war.
Gut gefallen hat mir auch, wie der Autor die historischen Hintergründe dargestellt hat. Große Ereignisse wie die doppelte Königswahl, aber auch Details aus dem alltäglichen Leben wurden gut eingearbeitet. Für mich wirkte die Geschichte sehr authentisch und die detailreichen Schilderungen haben mich in die damalige Zeit zurückversetzt.

FAZIT
Insgesamt hat mir "Das Gold des Meeres" gut gefallen. Die Geschichte ist gut geschrieben, spannend und stellenweise sehr bewegend, die Protagonisten sind sympathisch und dem Autor ist es gelungen, seine Geschichte gut mit den realen Ereignissen zu verbinden.