Rezension

Der Bilderflüsterer

Der Mann, der in die Bilder fiel - Leif Karpe

Der Mann, der in die Bilder fiel
von Leif Karpe

Eigentlich hat Peter Falcon der Kunstwelt schon seit längerer Zeit den Rücken gekehrt, so ist er auch sehr überrascht, als ihn sein alter Freund aus zurück-liegenden Studentenzeiten um einen Gefallen bittet. Peter soll mit seinem künstlerischen Fachverstand nach Paris reisen und einer sehr hoch angesehenen Kunstkritikerin eine Geldsumme übergeben. Sie droht dem Auktionshaus Chroseby mit der Veröffentlichung ihrer Vermutung, dass das weltberühmte Bild Van Goghs "Sternennacht" lediglich eine Fälschung ist. Für Chroseby wäre dies eine schwerwiegende Rufschädigung, was die aktuell guten Geschäfte gefährden würde...

Leif Karpe hat mit "Der Mann der in die Bilder fiel" einen erfrischend anderen Kriminalroman veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte in einem äußerst bildreichen und stellenweise schon poetischen Schreibstil, der hervorragend zum Thema passt und sich sehr flüssig lesen lässt. Es macht wirklich Spaß den schönen Umschreibungen zu folgen, so dass manchmal die Handlung in den Hintergrund rückt. Nichts desto trotz baut Leif Karpe, wie es sich für einen guten Kriminalroman gehört, mit dem mysteriösen Auftrag für Peter Falcon einen Spannungsbogen auf, den er dann mit den überraschenden Geschehnissen in Paris auf einem hohen Niveau hält. Der Autor konzipiert eine wirklich raffiniert verstrickte Geschichte, die stets mit vielen Rätseln aufwarten kann. Auch der Hauptprotagonist ist mit seinem Talent, Bilder zu lesen sehr interessant gezeichnet und er kann schon gleich zu Beginn des Buches viele Sympathiepunkte für sich gewinnen. Das Finale wirkt dann etwas konstruiert, aber liefert eine nachvollziehbare Auflösung.

Insgesamt ist "Der Mann der in die Bilder fiel" ein aus meiner Sicht sehr gut gelungener Debüt-Roman vom Autor Leif Karpe, der mich in erster Linie mit seinem besonderen Schreibstil überzeugen konnte. Es bleibt zu hoffen, dass es weitere Bücher dieses talentierten Autors geben wird. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.