Rezension

Der bisher beste Teil der Reihe!

Todesmal - Andreas Gruber

Todesmal
von Andreas Gruber

Bewertet mit 5 Sternen

Todesmal ist der 5. Fall von Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder, die durch die vergangenen vier Bände bereits zu meinen Lieblingsermittlern gehören. Generell lassen sich die Bände alle auch unabhängig voneinander lesen, um die Nebenhandlung zu verstehen, sollte man die Reihe aber am besten chronologisch lesen.

Sneijder selbst bleibt nach wie vor eine grandiose Hauptfigur. Seine misanthropische Art, der Hang zum Marihuana-Rauchen und zur Akupunktur machen ihn zu einem ganz besonderen, verschrobenen Ermittler, über den ich noch zahlreiche Bücher lesen könnte. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass er sich in diesem Teil persönlich weiterentwickelt hat, eben auch dadurch, dass er nun bereit ist mit einem Team zu arbeiten. Sein Gegenstück Nemez ist hingegen deutlich empathischer und gehört nach wie vor zu den wenigen Menschen, die Sneijder leiden kann. Gemeinsam sind die beiden ein tolles Ermittlerpaar und einige Dialoge konnten mich trotz der eigentlich düsternden Thematik zum Lachen bringen. Da man bereits in den letzten Bänden viel über die beiden Hauptpersonen erfahren hat, war es erfrischend diesmal ein größeres Ermittlerteam zu haben und über die jeweiligen Personen mehr zu erfahren.

Wie auch in den anderen Bänden gibt es wieder zwei Erzählstränge. Zum einen den Erzählstrang rund um die Ermittler in der Gegenwart und zum anderen einen Strang über die Hochgebirgsjägerin Grit Maybach, der in der Vergangenheit angesetzt ist. Die ersten 200 Seiten des Buches konnte ich die beiden Stränge überhaupt nicht miteinander verknüpfen, dann wurde aber recht schnell klar, wie die beiden Geschichten zusammenhängen. Das Buch nimmt schnell an Fahrt auf und durch die zahlreichen angekündigten Morde bleibt es durchgehend spannend.

Mich konnten bisher nicht alle Bände der Reihe vollends begeistern, Todesmal gehört aber definitiv zu meinen Favoriten. Die Geschichte ist spannend geschrieben und der parallele Handlungsstrang fällt etwas kürzer aus als in einigen der Vorgängerbüchern, was ich persönlich angenehm fand, da ich die Passagen rund um die beiden Ermittler immer lieber lese.

Für Andreas Gruber Fans ist das Buch definitiv ein Muss, ich kann die Reihe aber auch allen anderen Thriller-Lesern nur ans Herz legen, da Gruber es schafft sich in jedem Band noch zu steigern und man definitiv eine positive Entwicklung des Schreibstils über die Reihe hinweg erkennen kann. Trotzdem sind mir die Bücher von Gruber weiterhin etwas zu vorhersehbar, da im zweiten Erzählstrang oft schon Dinge aufgedeckt werden, die die Ermittler erst mehrere Kapitel später erfahren, wodurch einige Plottwists nicht mehr so spannend sind, wie sie es sein könnten. Trotzdem bekommt das Buch von mir 4.5 Sterne, da ich es kaum beiseitelegen konnte.