Rezension

Der blaue Oktopus

Die Bucht des blauen Oktopus -

Die Bucht des blauen Oktopus
von Antonia Michaelis

Bewertet mit 4 Sternen

Die elfjährige Kiki verbringt die Ferien mit der Familie auf einer kleinen griechischen Insel. Dort lernt sie den ebenfalls elfjährigen Jorgos und seinen fünfjährigen Bruder Nikos kennen. Die beiden sollten eigentlich bei ihrem alten Großvater leben, da die Mutter die Familie schon früh verlassen hat, und der Vater bei einer Schatzsuche mit dem Boot ertrunken ist. Aber die beiden Jungs leben lieber auf sich gestellt in einer Höhle in einer kleinen versteckten Bucht. Jorgos will den Schatz und seinen Vater finden, denn er ist überzeugt, dass dieser irgendwo noch lebt. Kiki freundet sich mit den Jungs an und hilft ihnen bei ihrer Suche. Dabei müssen die drei sich gegen den etwas älteren und fiesen Alexis behaupten. Denn dieser beansprucht den Schatz für sich und seine Familie. Hilfe bekommen die drei aber von einem mystischen blauen Oktopus.  

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es passt sehr gut zur Geschichte. Die kleinen Zeichnungen am Anfang der Kapitel haben mir sehr gut gefallen, sie passten immer gut zur Handlung.
Der Schreibstil ist recht flüssig und angenehm. Es gibt einige magische Wesen wie den kleinen Wasserdrachen, der die Kinder begleitet. Und dann ist da der "Große Blaue", der blaue Oktopus, der die Kinder begleitet, ihnen hilft und sie beschützt. 
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Kiki und Jorgos geschrieben. Das macht die Geschichte lebendiger und vermittelt dem Leser eine andere Sicht der Handlung. Zudem ist die Geschichte in zwei Bücher unterteilt. Obwohl die Geschichte sehr spannend ist, erschien sie mir besonders im zweiten Teil sehr düster und an einigen Stellen recht wirr. 
Die Charaktere werden sehr gut dargestellt, man kann sie sich alle sehr gut vorstellen und bekommt das Gefühl, bei ihren Abenteuern unter ihnen zu sein. Kiki und Jorgos sind beide mutig. Allerdings finde ich aber auch, dass sie zu viele Risiken eingehen. Jorgos hat große Probleme anderen, insbesondere Kiki zu vertrauen. Was anfangs aber auch verständlich ist. Hinterher konnte ich seine Argwohn und Wut nicht immer nachvollziehen. 
Aus Sicht der jungen Leser erscheinen die Abenteuer der Kids bestimmt ziemlich spannend und cool. Mir als Mama erschien die Handlung und die Taten der Kinder oft sehr gefährlich. Auch konnte ich das Verhalten der Erwachsenen oft nicht nachvollziehen. Ich kann nicht verstehen, dass man seine Tochter in einer fremden Umgebung, und dazu noch im Meer fast den ganzen Tag alleine rumstreunern lässt. Zudem finde ich die Rolle von Alexis viel zu gewalttätig und aggressiv. Das gefällt mir nicht. 

Das Buch eignet sich Dank der Protagonisten gleichermaßen für Jungs und Mädchen. Allerdings würde ich persönlich das Lesealter höher ansetzen.