Rezension

Der Club

Der Club
von Takis Würger

Bewertet mit 4 Sternen

Hans‘ Eltern sind früh verstorben, seine Tante Alex wird zwar sein Vormund, trotzdem wird er in Internaten groß. Als junger Erwachsener wird er von ihr an die Uni von Cambridge geholt, er soll sie bei Nachforschungen zu einem Verbrechen im sogenannten Pitt Club unterstützen. Diesem elitären Kreis gehören nur wenige an, nicht zuletzt dank seines Talents als Boxer gehört Hans bald dazu.

„Der Club“ ist ein sehr schöner Debütroman, der durch einen beklemmenden Einblick in die elitären Zirkel des Pitt Clubs besticht. Durch mehrere Perspektivwechsel erhält man Einsichten aus verschiedenen Blickwinkeln (langjähriges Mitglied – Neuling – Außenstehender), und jedes Mal rückt sich das Gesamtbild etwas gerader. Die Figuren selbst habe ich gar nicht so sehr als Person wahrgenommen, sondern eher in ihrer Funktion. Gerade Hans als Hauptperson hätte ich mir etwas plastischer gewünscht, ich konnte keine rechte Beziehung zu ihm aufbauen, da der Autor zudem etwas an Emotionen spart. Die Handlung war stimmig aufgebaut, eine subtile Spannung zieht sich durch die Seiten, ebenso ein etwas düsterer Ton. Würgers Erzählstil hat mir sehr gut gefallen, er findet schnörkellose Worte, die mit ihrer Klarheit bestechen.

Fazit: ein kurzer, aber gehaltvoller Roman, der Lust auf mehr vom Autor macht.