Der Dritte im Bunde
Bewertet mit 3 Sternen
Eine Menage à trois, Rechtsanwalt Edward Feathers, seine Frau Betty und sein ärgster Konkurrent Teddy Veneering – logisch, dass nach den Bänden über „Old Filth Edward“ und Betty nun dem Dritten im Bunde ein Roman gewidmet ist.
„Ein untadeliger Mann“ erzählt von Edward, und Gardam schafft es, dieselbe Handlung, diesmal aus Bettys Augen in „Eine treue Frau“, ein zweites Mal zu bearbeiten, ohne dass man sich langweilt, weil man das Gelesene schon kennt.
Von den dreien ist Terry Veneering zweifelsohne die schillernste und interessanteste Figur. Dennoch, „seinem“ Buch fehlt etwas im Vergleich zu den beiden anderen.
Es liegt nicht daran, dass Veneering schon tot ist, als die Handlung einsetzt. Von Bettys Tod erfuhr man auch bereits in Band 1 und trotzdem las man Band 2.
Es liegt eher daran, dass die Autorin nicht bei ihm bleibt, sondern auch zwei andere Personen als Protagonisten aufnimmt, die vergleichsweise uninteressant sind, und statt dessen einige Jahrzehnte aus Veneerings Vita außen vor lässt. Der Leser würde sicher gern mehr wissen von seiner Ehe mit einer reichen Chinesin und seinem Alltag in Hongkong.
Zwar agieren auch die anderen Personen und die Nebencharaktere in gewohnt spritzig-ironischer Manier, zwar sind alle Figuren, wichtig oder nicht, exzellent dargestellt, zwar erfreut man sich an Gardams Stil und Erzählkunst, doch einen krönenden Abschluss hat sie leider mit dem dritten Band nicht geschrieben. Nur ein gutes Buch.