Rezension

der dritte Teil ist mehr als gelungen

Irbis - Amelia Blackwood

Irbis
von Amelia Blackwood

Bewertet mit 5 Sternen

Für Irbis ist nichts mehr wie es war. Eingesperrt und erkrankt an der Blutseuche, weil er gegen das heilige Gesetz verstoßen hat. Wäre Blue nicht gewesen, hätte man ihn zum Tod verurteilt. Irbis ist nicht sicher, ob das nicht besser gewesen wäre, denn er ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Den charmanten, starken Krieger gibt es nicht mehr, er scheint für immer verloren. Am tiefsten Punkt seiner Existenz begegnet ihm Devina. Die junge Frau stellt seine Welt auf den Kopf, und er verspürt das erste mal seit Langem wieder Lebensmut. Das Problem ist, dass Devina ein Mensch ist und das Urteil der Vizekönige ist eindeutig: Er muss sich sein Leben lang von Menschen feenhaften. Doch wie kann er ihr nahe sein, ohne gegen das Urteil zu verstoßen? Es würde seinen Tod bedeuten. 

KURZE EINBLICKE: 

Bequem lehnte er sich zurück, öffnete die Schublade und holte eine Fotografie heraus. Die dunkelhaarige Schönheit darauf würde die Krönung seines Erfolges sein. Nicht dass er sie begehrte. Im Gegenteil, er hasste Weiber. Aber die Macht, die dieses Miststück innehatte, musste ihm gehören, sonst waren alle Mühen umsonst gewesen.
Seite 8

Ein feines Stimmchen in seinem Hinterkopf meldete, dass er vorsichtiger sein sollte. Aber allein ihre Reaktion auf seine Invasion zeigte ihm, dass sie es genauso genoss wie er. Scheiße!
Seite 25

Dieser ganze Bürokratie- Politik- Mist machte sie krank. Sie war eine Kriegern und keine Sesselfurzerin! Dieses ständige Gerede über Strategien, Vorgehensweisen und so weiter ging ihr gehörig auf die Nerven. Sie wollte raus, auf die Straße, ein patt Outlaws den Arsch versohlen.
Seite 57

Er betrat langsam den Raum. Es handelte sich um eine Art Bibliothek. Tom konnte sich nicht vorstellen, dass Daniele ein ausgesprochener Bücherwurm war. Die Bücherregal waren voll beladen mit den verschiedensten Wälzern. Sie waren weder nach Thema noch nach Autor oder Sachgebiet geordnet. Bingo, hier war jemand am Werk gewesen, der sich nicht im Geringen für Literatur interessierte.
Seite 261

MEINE MEINUNG:

Gleich zu Anfang muss ich sagen, das mit Irbis bereits in den Vorgängerteilen eigentlich alles andere als sympathisch erschien. Für mich war er der Schattenlord, der mich am wenigsten interessierte! Auch weil ein Gabriel, Shadow oder Dark auf mich viel netter und interessanter wirkten.
Kurz um, habe ich dem Buch von Anfang an weniger vor gefiebert als den anderen Beiden, da mir Irbis eigentlich egal was. Aber seht selbst ...

Irbis (= Chaos in der Gefühlswelt), hat sich hier für mich um 180 % gedreht.
Auch wenn er anfangs immer noch arrogant, eigennützig und überheblich wirkte hat er es geschafft, es doch auf seine "Krankheit" zu fokussieren und mir eine andere Seite von sich zu zeigen.
Letztendlich hat er mich so mitgerissen, dass ich wirklich mit ihm gelitten habe und er mich überzeugen konnte.
Seine feinfühlige Art, die bisher immer nur angedeutet wurde und man sie eigentlich nicht oft zu Gesicht bekommen hat, ist hier da und singt. 
Er spielte mit mir und hat mich verführt.

Devina war mir von Anfang an super sympathisch und absolut realitätsgetreu. Ihr verhalten ich vielen Situation war sehr identisch mit meiner Vermutung und meinem Wunsch. Auch sie hat viele Emotionen hervorrufen können und hat mich so manchmal leiden, hoffen und auch lieben lassen.
Vielleicht ist sie Schuld, dass sich meine Meinung zu Irbis geändert hat ;-)

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O.M.G.
welches Gefühlschaos hier !!!
Liebe
Hass
Sehnsucht
Schmerz
Mitgefühl
Hingabe
und so vieles mehr …

Amelia hat es hier wirklich geschafft den absoluten Knaller hinzulegen.
Mit diesem dritten Band hat sie mir genau das geliefert, was mir in Band 1 fehlte und in Band 2 so schmerzlichst vermisste. 
Dieses Buch hat alles, um mich an die Seiten zu fesseln.

Mit so viel Gefühlchaos und -schwankungen bin ich durch die Seiten gewütet wie ein Orkan und konnte es nicht weg legen. 

Zum Schreibstil brauche ich nicht mehr viel zu sagen, außer das er immer flüssiger und frecher wird. Die Dialoge und auch die Anekdoten wirken auf mich einfach frischer und zeitnaher als noch in Band 1. Aber was sag ich, ihr müsst eh mit Blue anfangen ;-) 

Ich kann es kaum erwarten, den vierten und leider auch letzten Band in die Finger zu bekommen und hoffe, der Verlag lässt sich nicht allzu viel Zeit und wir können vll. dieses Jahr noch damit rechen. 

Wie soll es nun also sein, nach so einer Hymne …