Rezension

Der Eberhofer schwächelt etwas

Leberkäsjunkie
von Rita Falk

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Leberkäsjunkie" ist der siebte Teil von Rita Falks Provinzkrimireihe um Franz Eberhofer. Die Reihe erscheint bei der dtv Verlagsgesellschaft. In Niederkaltenkirchen gibt es bei der "Mooshammerin Liesl" einen Hausbrand, sie war aber gerade im Urlaub. Ihr Pensionsgast Saskia Grimm verbrannte bei dem Feuer jedoch. Allerdings stellt sich bald heraus, dass Saskia vorher ermordet wurde und das Feuer nur zum Vertuschen gelegt wurde. Liesl findet bei den Eberhofers ein neues Notquartier, Franz ist alles andere als erfreut. Als Tatverdächtiger wird die Schwarze Perle des FC Rot-Weiß Kaltenkirchen, der angolanische Fußballer Buengo verhaftet. Natürlich möchte der Bürgermeister nicht auf diesen torstarken Spieler verzichten und holt Franz wieder aus München zum Ermitteln nach Niederkaltenkirchen zurück.

Ich bin bekennender Fan vom Eberhofer und dieser Krimireihe. Zu gern lese ich von den mir bekannten schrulligen Charakteren und begleite Franz bei seinen Ermittlungen. Wie er seine Fälle aufklärt, ist immer wieder eine große Überraschung, denn seine Methoden sind alles andere als geniale Aufklärungsarbeit. Meistens hilft ihm sein alter Spezi Rudi Birkenberger dabei. 

 

Beim vorliegenden Mord an der jungen Saskia Grimm hat Franz eine harte Nuss zu knacken, doch er kann sich kaum auf den Fall konzentrieren, denn er ist richtig krank. Er hat starke Schmerzen, seine Cholesterinwerte sind extrem hoch und so wird er vom Arzt auf eine fleischlose, gesunde Diät gesetzt. Dabei sind Schweinsbraten, Speckknödel und Leberkäse Franz Lieblingsgerichte. Aber auch die Oma, sonst immer ein Garant der fleischlastigen Küche, zieht mit dem behandelnden Arzt an einem Strang und serviert zum Frühstück Smoothies, mittags Gemüsecurry und lauter gesunde Sachen. Franz ist verzweifelt, doch den Weg zum Simmerl findet er allemal. 

Diese Diätversuche, vor allem aus der Sicht vom Franz, haben mich sehr amüsiert. Auch die Sache mit Franz Papa hat Schwung in die Geschichte gebracht, er wandelt jetzt auf Freiersfüßen und Franz erkennt ihn kaum wieder. Die anderen skurrilen bekannten Figuren wie Flötzinger und Simmerl Junior sorgen ebenfalls für Wiedersehensfreude beim Lesen.

In diesem Krimis geht es vermehrt um das Privatleben vom Franz, wir lernen seinen Sohn Paul kennen, der mit Mutter Susi die Freitagnachmittage gemeinsam mit Franz verbringt. Mehr Familienleben ist aber nicht vorgesehen und so lebt Franz eigentlich immer noch wie ein Junggeselle in seinem Saustall.

Die Krimihandlung benötigt einige Anlaufzeit und auch dann kommt sie nur schwer in Gang. Die Auflösung ist unwiderlegbar, ich hätte mir mehr Spannung gewünscht und die Erzählkraft verebbt auch ein wenig in Franzens Ernährungsproblem.  

 

Alles in allem ein unterhaltsamer Krimi mit dem gewohnten Lokalkolorit und den bekannten Figuren.