Rezension

Der eindringliche und trotzdem unheimlich einfache Schreibstil hat mich gewaltig mitgerissen!

Ich fürchte mich nicht
von Tahereh Mafi

Bewertet mit 4.5 Sternen

Juliette ist 17 Jahre alt und befindet sich bereits seit drei Jahren in Isolationshaft, ohne in dieser Zeit Kontakt zur Außenwelt zu haben, denn sie hat eine tödliche Gabe. Ihre Berührung kann töten und deswegen wurde sie schon in ihrer Kindheit zum Freak und Außenseiter gemacht und selbst von ihren Eltern verstoßen. Kein Wunder also, dass sie total überfordert ist mit Adam, der nach drei Jahren des Schweigens zu ihr in die Zelle gesteckt wird. Schnell ist Juliette von Adam fasziniert und erhofft sich von ihm Hilfe, als sie versteht, was zukünftig von ihr erwartet wird ...

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch zwar nicht durch sein Cover, obwohl ich dies auch ziemlich hübsch und vor allem auch sehr passend finde, sondern eher durch die vielen Meinungen hierzu, die doch sehr weit auseinander gehen. Durch diese polarisierenden Meinungen wurde ich einfach neugierig und wollte mir mein eigenes Bild von diesem Buch machen. Glücklicherweise!

Ich war von diesem Buch seit der ersten Seite gefesselt. Der eindringliche und trotzdem unheimlich einfache Schreibstil hat mich gewaltig mitgerissen. Ich hatte öfter mal den Gedanken, dass bei diesem Buch der Ausspruch 'zwischen den Zeilen lesen' eine ganz neue Bedeutung bekam, denn durch den ungewöhnlichen Stil, die vielen durchgestrichenen Passagen, Sätze und Wörter, hatte ich schon den Eindruck, dass man hier gar nicht zwischen den Zeilen lesen musste, obwohl gerade diese Offenbarungen noch viel mehr Raum für unausgesprochenes boten.

Juliette hat mich als Figur von Anfang an ziemlich beeindruckt. Obwohl sie bisher eigentlich nur schlimme Erlebnisse in ihrem Leben hatte, ist sie selbst trotzdem ein herzensguter Mensch geblieben, wenn auch zu Beginn noch ziemlich irritiert, verletzt und apathisch. Ihre Gedankengänge so richtig direkt mitverfolgen zu können, auch die innersten Empfindungen, hat mich ihr wirklich nahe gebracht und ich konnte sehr, sehr schnell mit ihr mitfiebern und auch mitleiden. Gerade die Entwicklung vom Beginn des Buches an bis zum Schluss, als sie langsam beginnt sich selbst nicht mehr nur als schlimmes Monster, sondern als Mensch wahr zu nehmen, fand ich sehr gelungen, nachvollziehbar und hat mir gefallen.
Ebenso war für mich Warner eine sehr irritierende, aber dafür umso interessantere Figur. Über ihn würde ich gerne mehr erfahren, denn ich denke, oder ich hoffe zumindest, dass hinter seiner schon beinahe krankhaften Faszination für Juliette mehr stecken wird als wir bislang wissen.
Adam ist für mich zwar ebenfalls ein sehr sympathischer Charakter gewesen, neben Juliette und Warner verblasste seine Figur dann aber doch ein wenig.

Die Geschichte spielt vor einem dystopischen Hintergrund, im Vordergrund stehen aber ganz stark die Emotionen und die Liebesgeschichte, es schmalzt also ziemlich. Im Laufe der Geschichte wird allerdings immer klarer, dass es eine große Widerstandsbewegung gegen das herrschende Reestablishment gibt und ich denke schon, dass im nächsten Band mehr auf diese Rebellion und diesen Kampf eingegangen werden könnte.

Ich bin bereits sehr gespannt auf den zweiten Teil und freue mich bereits auf ein Wiedersehen mit Juliette und Adam und auch mit Warner.

Kommentare

sanjar kommentierte am 21. Oktober 2013 um 18:56

ich will dieses buch unbedingt lesen

LilStar kommentierte am 21. Oktober 2013 um 19:01

Ich kanns dir nur empfehlen! :) Mir hat es total gut gefallen und ich freue mich, dass der zweite Teil hier schon bereit liegt :)