Rezension

der Einstieg sehr schwergefallen

Die blaue Stunde -

Die blaue Stunde
von Paula Hawkins

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Vermächtnis der Künstlerin Vanessa Chapman sorgt für Überraschungen und viel Ärger. Selbst jetzt so viele Jahre nach ihrem Tod noch. Diese erfolgreiche Frau, die auf Gezeiteninsel Eris Island ein sehr zurückgezogenes Leben führte, hat sich hier in der Abgeschiedenheit als Künstlerin ausprobiert. Nicht nur Malerei, auch Töpferkunst und Skulpturen sind auf der Insel entstanden. Ihr Division II-Kunstwerk sorgt aktuell für Unruhe, denn in ihm hat sie eine menschliche Rippe mitverarbeitet. Die Stiftung, der Vanessa ihr Kunstschaffen vererbt hat, ist in heller Aufregung wegen eines möglichen Skandals…
Mit dem Einstieg in die Geschichte habe ich mich etwas schwergetan. Zwar versucht die Autorin mit Tagebucheinträgen und Rückblicken Abwechslung in die Handlung zu bringen, jedoch den roten Faden und damit das Eintauchen in die Geschichte von Vanessa und Grace habe ich erst nach einem Drittel des Buchs geschafft. Stück für Stück wird Grace, die Vanessa bis zu ihrem qualvollen Krebstod hingebungsvoll gepflegt hat, immer mehr zur Hauptfigur. Einmal der Tatsache geschuldet, dass sie laut Testament nun die Besitzerin des Anwesens auf der Insel ist und zum anderen, weil in den Rückblenden immer mehr aus ihrem Leben und ihrem Tun verraten wird. Das zu erfahren war für mich mit sehr vielen Überraschungen verbunden und hat meinen Blick auf Grace verändert. Doch verurteilen konnte ich sie nicht. Denn Vanessa, der glamouröse Stern hat es mit ihren Mitmenschen manchmal arg getrieben, besser gesagt hintertrieben.
Genau wie Grace hat auch James Becker, Kurator der Stiftung die die Kunstwerke geerbt hat, diese Künstlerin seit seiner Jugend verehrt. Darum kann er auch verstehen, dass Grace, selbst jetzt so viele Jahre nach Vanessas Tod, sich noch immer sperrt die noch auf der Insel gelagerten Werke und Notizen an die Stiftung zu übergeben. Er besucht Grace auf der Insel, geht dort auf Spurensuche nach weiteren Werken und Hintergründen für die Kunstwerke, ohne zu merken in welche Gefahr er sich damit begibt.
Insgesamt kann ich wegen des schwierigen Einstiegs jedoch nur 3,5 Lese-Sterne geben, denn dadurch kam bei mir erst sehr spät Spannung auf.