Rezension

Der Erbe der Schatten

Der Erbe der Schatten - Robin Hobb

Der Erbe der Schatten
von Robin Hobb

Bewertet mit 5 Sternen

Allgemeines:

Der Erbe der Schatten ist als dritter Band der Chronik der Weitseher am 11.12.2017 im Penhaligon Verlag erschienen. Das Paperback hat 1120 Seiten und ist gelinde gesagt schwer und unhandlich.Optisch passt er perfekt zu den anderen Teilen der Reihe und erinnert an Das Lied von Eis und Feuer.

Der Roman ist ebenso wie die vorhergehenden Teile bereits unter verschiedenen anderen Titeln in Verlagen der Verlagsgruppe Random House erschienen.

Inhalt:

„Die Legenden erwachen zum Leben.

Fitz Chivalric hat versagt. Sein skrupelloser Onkel hat den Thron der sechs Provinzen an sich gerissen, und der wahre Herrscher, Prinz Veritas, gilt als tot. Fitz bleibt nur noch eines: Rache! Doch wie soll er bis zu dem Mann vordringen, der ihm alles genommen hat? Einem König, geschützt von Soldaten und Magie? Ohne Rücksicht auf sich selbst, treibt Fitz seine Pläne voran. Da erreicht ihn der Ruf eines Todgeglaubten – Prinz Veritas!

Dieses Buch ist bereits unter dem Titel »Die Magie des Assassinen« im Bastei-Lübbe Verlag erschienen und unter dem Titel »Der Nachtmagier« im Heyne Verlag.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Auch in diesem Band steht der Protagonist Fitz Chivalric im Mittelpunkt der Geschehnisse. Obwohl das beinahe unmöglich erscheint, wenn wir uns an das Ende des letzten Bandes zurückerinnern. Dieses Ende ließ mich vor einigen Monaten erschüttert zurück. Wie sollte das alles weitergehen? Was würde die Alte Macht aus Fitz Chivalric machen? Hobb hat eine in meinen Augen sehr plausible Möglichkeit gefunden, um meine Fragen zu beantworten. Dafür hat sie ein paar Seiten gebraucht. Das ist natürlich untertrieben – der dritte Band ist gleichzeitig der umfangreichste Band der Trilogie. Er hat mir dadurch so manchen Leseabend etwas madig gemacht. Man kann dieses Buch nicht vernünftig halten und ist somit an einem wirklich gemütlichen Lesen gehindert. Ich bin zwar kein Freund von so etwas, in diesem Fall hätte ich mir jedoch eine Aufsplittung in zwei Bände gewünscht.

Mich haben die Handlungsmotive Fitz Chivalrics interessiert. Ich konnte mir zu Beginn der Lektüre nicht vorstellen, was ihn in Zukunft antreiben würde. Würde es ganz anders weitergehen? Wäre es Rache, nach der es ihn gelüstet? Würde ihn die alte Macht steuern? Darüber möchte ich euch nicht zu viel verraten – gut gelöst ist es.. Falls die Beschreibungen dem ein oder anderen Leser zu langatmig sind, kann ich das nachvollziehen. Ich mag Hobbs Schreibstil und kann mir durch die von ihr gewählte Art der Beschreibungen die Welt beinahe bildhaft vorstellen. Manch anderer wünscht sich aber mit Sicherheit etwas mehr Action, vor allem zu Beginn der Geschichte.

Im Laufe der Handlung lernen wir sogar noch neue Charaktere kennen. Wie könnte es auch anders sein? Besonders ins Herz geschlossen habe ich dabei die Krähe und eine Musikantin namens Merle. Geht es euch da ähnlich? Hobb gelingt es beinahe unbemerkt, Puzzlestein für Puzzlestein aneinander zu fügen und so ein umfassendes Handlungsbild entstehen zu lassen. Dabei geht sie mit einer kontinuierlichen Spannung voran. Immer wieder passieren unvorhergesehene Dinge, die mich auch noch nach 800 Seiten überraschen konnten. Ich weiß nicht, warum, aber obwohl die Chronik einen solchen Umfang hat, fällt es mir auch im dritten Band noch leicht, mich an Ereignisse und Details aus den vorhergehenden Bänden zu erinnern. Das ist nicht immer so, vor allem nicht bei solch dicken Wälzern. Hobb scheint eine Geschichte geschrieben zu haben, die mir im Gedächtnis bleiben möchte.

Fazit:

Ein rundum gelungener Abschluss der fantastischen Chronik der Weitseher. Zum Glück gibt es von Robin Hobb noch so einige Bücher, die im gleichen Universum spielen. Welches lese ich es bloß zuerst?