Rezension

Der erste Band hat mir gut gefallen

Der Kelch von Anavrin 01. Das Herz des Jägers - Lara Adrian schreibt als Tina St. John

Der Kelch von Anavrin 01. Das Herz des Jägers
von Lara Adrian schreibt als Tina St. John

Bewertet mit 4 Sternen

Tina St. John (Lara Adrian) – Der Kelch von Anavrin, 1, Das Herz des Jägers

 

Lady Ariana of Clairmont hat nur eine Chance ihren entführten Bruder Kenrick lebend wieder zu sehen, sie muss auf die Forderungen eines Unbekannten eingehen, der eine Tasche voller Papiere haben will. Als auf der Reise nach Frankreich ihr Begleiter getötet wird bekommt sie unerwartet Hilfe von Braedon le Chasseur. Er ist vor 18 Monaten nur knapp mit dem Leben davon gekommen, und will sich eigentlich auch nicht mehr in fremde Angelegenheiten mischen, doch Ariana bringt eine Saite in ihm zu schwingen und er muss ihr einfach helfen. Das es dabei gleich mehrmals um Leben und Tod geht, war zu befürchten, als er sieht, worum es bei der ganzen Sache überhaupt geht: Einst gab es ein Reich namens Anavrin und den Drachenkelch, der aufgrund eines Verrates in vier Teile zerbarst und über die alte Welt verstreut wurde. Derjenige der den Kelch wieder zusammen setzen kann, wird mehr Macht haben und das Reich wird neu erstehen.

Doch auch wenn Braedon mit aussergewöhnlichen Begabungen ausgestattet ist, wird es schwer der Lady seines Herzens beizustehen, denn unter seinesgleichen hat er einen schrecklichen Ruf.

Werden Ariana und er es schaffen ihren Bruder zu befreien? Werden sie vielleicht sogar den Kelch finden? Wem können sie vertrauen?

 

Ich bin überhaupt kein Fan von historischen Romanen und kann diesen im allgemeinen nur wenig abgewinnen, allerdings hat mich Lara Adrian hier nicht enttäuscht und ich bin froh, dass ich das Buch, das schon einige Jahre in meinem Bücherregal liegt, nun endlich für eine Challenge gelesen habe.

Eine schöne, fesselnde Geschichte die spannend ist und deren historische Anteile mit den Fantasyanteilen sehr gut harmoniert. Die Autorin, deren Vampirbücher ich sehr gerne lese, hat auch hier einen wunderbar lockeren Erzählstil gewählt, der zu einem historischen Buch gut passt. Mylady, Mylords und die etwas altbackene Sprache verpasst dem Buch genau den richtigen Flair und auch die bildhaften Beschreibungen von Burgen, Klöstern und der Umgebung vermittelte schnell den Eindruck, dass man sich in einer vergangenen Zeit befindet.

Die Charaktere sind ebenfalls lebendig und detailliert ausgearbeitet, sie besitzen Ecken und Kanten, wirken emotional und authentisch.

Lady Ariana war mir sehr schnell sympathisch. Eine Frau aus guten Hause mit einer besonders guten Beziehung, die ihrem Bruder zur Hilfe eilt und dabei für sie aussergewöhnliche Wege geht. Im Verlaufe des Buches wurde Ariana immer selbstständiger und abenteuerlustiger, was zu manch humorvoller Szene führte. Mir gefiel ihre Entwicklung sehr gut.

Braedon hat eine besondere Begabung, ist rau, dominant und anfänglich auch ein bisschen gruselig, dennoch ist auch er ein Mann von Ehre und ich mochte ihn schnell. Nach und nach erfahren wir mehr aus seinem Leben, und auch seine Gefühle für Ariana werden deutlich sichtbar, gerade im Finalkampf.

Aber egal ob sympathische Haupt- und Nebenfiguren, oder die Bösewichte an sich, die Geschichte erscheint stimmig und harmonisch, sodass ich mich schnell hineinfallen lassen konnte.

Im Gegensatz zu vielen historischen Büchern war die Story hier sehr kurzweilig und lies sich super lesen. Die Geschichte, die mal aus der Sicht von Ariana und dann wieder aus der Sicht von Braedon geschrieben wurde, war abwechslungsreich, durchgängig spannend, sinnlich, überraschend, kreativ und fesselnd. Mir gefällt die Balance zwischen Fantasy, History und Romance.

 

Die erotischen Szenen, die detailliert ausgearbeitet wurden, wirken keinesfalls übertrieben, waren sinnlich und angenehm zu lesen.

 

Das Cover ist ein hübscher Blickfang. Die Farbgestaltung ist dezent, die Burg und die Frau davor geben den Hinweis auf einen historischen Roman.

 

Fazit: Der erste Band hat mir gut gefallen, 4 Sterne.