Rezension

Der etwas andere Detektiv und sein brisantester Fall!

Gone Cat - Die stumme Zeugin - Sam Gasson

Gone Cat - Die stumme Zeugin
von Sam Gasson

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Jim Glew ist Privatdetektiv im Ruhestand und liebevoller Vater eines 11 Jährigen Jungens namens Bruno. Kein Wunder, dass sein Jüngling ausgerechnet seine Leidenschaft fürs Spionieren geerbt hat. Seine Begeisterung findet er in Krimi-Serien im TV und er vertrödelt gerne die Zeit beim Detektiv spielen. Mildred seine Katze ist sein haariger Begleiter und so kommt er auf die Idee ihr ein Kamera-Halsband anzulegen, aber mehr aus dem Aspekt heraus, ihren Tag aus ihrer Perspektive erleben zu können. Doch als es dann in der Nachbarschaft zu einem brutalen Mord kommt und alle Indizien dafür sprechen, dass Mildred zur stummen Zeugin wurde überschlagen sich die Ereignisse.

Nicht nur, dass der Täter sehr säuberlich gearbeitet hat und jegliche Spur zu ihm fehlt. Auch von Mildred und ihrer Kamera fehlt  jede Spur…

Meine Meinung:

„Gone Cat“ von Sam Gasson war für mich eine absolute Überraschung. Der Klapptext verrät zwar in etwa, worum es in diesem Kriminalroman gehen wird, aber es erwartet den Leser weitaus mehr als ich geahnt habe.

Bruno ist ein Charakter mit dem ich mich sehr gut identifizieren konnte. Während meine Freundinnen über irgendwelche Mädchen-Serien gesprochen und von den Darstellern geschwärmt haben, konnte ich nicht viel dazu beitragen, denn mir zu Hause liefen Serien wie CSI, Criminal Minds oder ähnliches in Dauerschleife und ich wünschte mir selbst auch Ermittlerin zu werden und gegen das Böse vorgehen zu können. So keimt auch dieser Wunsch in Bruno auf, aber nicht allein dies machte die Handlung und auch den Charakter sehr sympathisch, denn Bruno ist gewitzt, kindlich, dickköpfig und wenn er sich an einem Gedanken festgefressen hat, so muss dieser auch auf egal welche Weise umgesetzt werden. So bringt er viel frischen Wind und originelle Einwände mit in die Ermittlungen und brachte die ein oder andere Entscheidung oft zum Kitten.

Die Idee eine Katze als Zeugin und Vermisste zu integrieren ist sehr interessant. Tiere sind wirklich schlaue Weggefährten, so auch Mildred. Und die Suche nach der stummen Zeugin ist zu dem auch noch sehr spannend gestaltet und lies mich als Leserin vollkommen in meinem Ermittlerstatus aufgehen.

Der Aufbau durch die verschiedenen Sichtweisen ist sehr interessant und gibt dem Leser Unmengen an Informationen, die es zu verarbeiten gibt, aber auch das Gefühl vermitteln mitten in der Geschichte angekommen und zu einem Teil geworden zu sein.

Der Schreibstil ist locker, fesselnd und sehr flüssig. Es machte riesigen Spaß, den Ermittlungen und dem Drumherum zu folgen, auch wenn der Autor manchmal sehr ausschmückend schrieb, was die Grausamkeit enorm anhob und mich mehr als nur einmal ein Schauder über den Rücken laufen ließ. Aber genau dies macht einen gelungenen Kriminalroman für mich aus!

Das Cover besticht durch seine Schlichtheit und der Titel ergibt ein klares Statement. Toll fand ich, dass die Seiten an den Kanten die Farbe des Titels übernahm und es so ein abgerundetes Bild ergibt.

Fazit:

Ein gut recherchierter, spannend umgesetzter und überraschender Kriminalroman, den ich sehr gerne weiterempfehle!