Rezension

Der etwas andere Skandinavien-Krimi

Der Tod macht Urlaub in Schweden -

Der Tod macht Urlaub in Schweden
von Anders de la Motte

Bewertet mit 5 Sternen

          Eigentlich ist Star-Ermittler Peter Vinston zum Entspannen verdonnert, als er in Österlen ankommt, um seine Tochter Amanda zu besuchen. Doch als die unbeliebte Immobilienmaklerin Jessie Anderson auf spektakuläre Weise ermordet wird, bittet ihn der örtliche Polizeichef um Unterstützung. Gemeinsam mit der Ermittlerin Tove Esping geht er den Fall an. Die beiden sehr unterschiedlichen Charaktere der beiden sorgen für einige Reibungspunkte, letztlich bilden Sie jedoch ein gutes Team. Die überspitzte Schilderung von Peter Vinstons Ordnungsfimmel hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht, während Tove Esping mir wunderbar normal vorkam. 

Das Cover zeigt ein typisch schwedisches Idyll, einen Krimi würde man nicht dahinter vermuten. Der locker-fluffige Schreibstil hat mich schnell in die Geschichte hinein geholt und nicht mehr losgelassen. Die Figuren sind allesamt sympathisch, außer Opfer Jessie Anderson natürlich. Sie war ein Musterbeispiel für grenzenlose Gier und Skrupellosigkeit. Keinem der Beteiligten traut man einen Mord zu, so rätselt man tatsächlich bis kurz vor dem Ende gemeinsam mit den beiden Ermittlern wer der Täter ist. So bleibt es bis zum Schluss spannend, obwohl zwischendurch immer wieder sehr idyllische Szenen eingeflochten sind und auch humorvolles und menschliches nicht zu kurz kommt. Letztendlich ist es eine Katze, die den entscheidenden Hinweis liefert und zur überraschenden Lösung führt. Dieser Person hätte ich die Tat wirklich zuletzt zugetraut. Raffiniert! 

Ich liebe skandinavische Krimis, dieser hier ist zwar deutlich anders als gewohnt, gefällt mir aber trotzdem sehr gut. Er wirkt wie eine sehr gelungene Mischung aus Henning Mankell und Inga Lindström. Das hat mir viel Spaß gemacht und mich sehr gut unterhalten. Er wäre die ideale Lektüre für einen entspannten Urlaubstag im Strandkorb. Hier gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung und fünf blank polierte Sternchen.