Rezension

Der Fall war durchaus interessant, doch der Ermittler war mich leider nicht sehr sympathisch

Alte Schule
von Charles Hodges

Bewertet mit 3 Sternen

Tom Knight ist dreiundsiebzig Jahre alt. Er fühlt sich allerdings keinen Tag älter als 60 und deshalb hält er es auch für eine gute Idee, sein Alter mit neunundfünfzig Jahren anzugeben, als er Fran kennenlernt. Er denkt nur noch daran, sie zu erobern und erst scheint auch alles nach Plan zu verlaufen. Dann entdeckt Fran allerdings sein wahres Alter und ergreift empört die Flucht. Knight geht die schöne Frau allerdings nicht mehr aus dem Kopf und deshalb hofft er auf eine neue Chance. Bevor er Fran allerdings um Verzeihung bitten kann, gerät sie unter Mordverdacht. Da Knight es in seinem Leben schon mit einigen zwielichtigen Gestalten und Situationen zu tun hatte, sieht er seine große Stunde gekommen, Frans Unschuld zu beweisen und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln....

Der Einstieg in den Roman gelingt mühelos, da Charles Hodges einen lockeren und humorvollen Schreibstil hat. Dadurch fühlt man sich direkt angesprochen und beobachtet den Hauptprotagonisten Tom Knight mit einem Augenzwinkern. Der ältere Herr wirkt durchaus sympathisch und ist, trotz kleiner gesundheitlicher Probleme, noch ziemlich fit für sein Alter. Da er bei seinen Ermittlungen in kuriose und auch gefährliche Situationen gerät, geht es mit seiner Gesundheit allerdings stetig bergab. Das ignoriert er selbstverständlich konsequent und ist durch nichts zu stoppen. Sein Ziel, Frans Unschuld zu beweisen und sich damit ihren Dank und vielleicht sogar ihre Zuneigung zu sichern, hat für ihn oberste Priorität.

Der Autor beschreibt Protagonisten und Handlungsorte so lebendig, dass man sie beim Lesen mühelos vor Augen hat. Dadurch kann man problemlos in die Handlung eintauchen und ihr ohne Schwierigkeiten folgen. Da sich spannende und kuriose Momente abwechseln, wird es beim Lesen nie langweilig. Denn Tom Knight ist immer für eine Überraschung gut.

Ich habe mich beim Lesen überraschend gut unterhalten. Denn ich muss gestehen, dass mich der Klappentext zunächst nicht davon überzeugen konnte, dass diese Geschichte mich interessieren könnte. Doch in dieser Hinsicht wurde ich positiv überrascht, denn ich habe Tom Knights Ermittlungen gespannt beobachtet und mich über die skurrilen Situationen, in die er dabei gerät, durchaus amüsiert. Allerdings muss ich zugeben, dass Tom Knight bei mir bereits am Anfang wichtige Sympathiepunkte eingebüßt hatte, die er leider im Verlauf der Handlung nicht wieder ausgleichen konnte. Ich habe ihn deshalb zwar mit einem Augenzwinkern, aber doch mit einer gewissen Distanz beobachtet. Deshalb bekommt der Roman auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch "nur" drei von fünf Bewertungssternchen.