Rezension

Der Federmann kehrt zurück!!

Das Dornenkind - Max Bentow

Das Dornenkind
von Max Bentow

Bewertet mit 3 Sternen

Nach den durchweg überzeugenden ersten Teilen um Kommissar Nils Trojan waren meine Erwartungen an den fünften Teil sehr hoch. Besonders, weil ein alter Bekannter sich zurückzumelden scheint, der "Federmann" aus dem ersten Teil. Der glatzköpfige Serienmörder, der es auf die blonden Haare seiner Opfer abgesehen hat. 
Und so beginnt das Buch gewohnt furios, mit einer sehr beklemmenden ersten Sequenz, nach der ich mich schon auf einen weiteren nervenzerreißenden Roman eingestellt habe. 
Aber im Laufe der Geschichte wird es immer verworrener, immer abgedrehter, wie die vermeintliche Tochter des "Federmannes", bei der der Leser nie genau weiß, woran er eigentlich ist. Das sorgt für Verwirrung, aber auch für viel Freiraum für Max Bentow, jeder Schritt des "Dornenkindes" ist verzeihbar. So gibt es immer wieder Flashbacks, die am Geisteszustand des "Dornenkindes" zweifeln lassen. 
Es kommt wie es kommen muss, wirkliche Überraschungen gibt es nicht, aber das Buch bleibt bis zum Ende spannend. Bis zum Showdown. 
Ich weiß nicht, was ich vom Ende halten soll. Zuerst war ich bitter enttäuscht. Aber als sich meine Enttäuschung gelegt hat, habe ich die andere Seite der Medaille betrachtet und festgestellt, dass das Ende viel lässt, auf dem man neu aufbauen kann.
Genau das ist aber auch meiner Meinung nach das Problem von Max Bentow bzw. von der Reihe um Nils Trojan. 

"Das Dornenkind" ist solide Unterhaltung. An seine Vorgänger kommt es allerdings nicht heran.