Rezension

Der fünfzehnte Teil ist leider nur "ganz nett"

Knochenjagd - Kathy Reichs

Knochenjagd
von Kathy Reichs

"Knochenjagd" ist bereits der 15. Teil der Reihe um die forensische Anthropologin Temperance Brennan. Ich verfolge diese Reihe bereits von Anfang an und gerade bei den späteren Bänden ist es mitunter Glückssache, ob es mich mitreißt oder nicht - nachdem ich "Fahr zur Hölle", den vierzehnten Teil, sehr belanglos und wenig spannend fand, wähnte ich mich bei "Knochenjagd" anfangs auf der sicheren Seite - die Handlung beginnt spannend und mitreißend und verspricht viel Potenzial für den weiteren Verlauf.

Leider verläuft sich diese Spannung im weiteren Verlauf - mit dem Eintreffen von Tempe und Andrew in Kanadas Einöde, scheint der Autorin die Luft etwas aufzugehen. Zwar ist auch die weitere Handlung nicht uninteressant, kommt aber leider bei weitem nicht an das heran, was möglich gewesen wäre - die Auflösung hat letztendlich nicht viel mit dem Anfang zu tun, was überraschend und gut sein kann, hier aber eher für etwas Verwirrung sorgt.

Dennoch ist der Lesefluss gut und Langeweile ist auch nicht aufgekommen - ein wenig nervt die bereits über mehrere Bände dauernde Anspannung zwischen Tempe und Andrew, ich hoffe, da kommt Kathy Reichs noch zu einer guten Lösung für Leser und Protagonisten.

Wenn eine Reihe bereits im zweistelligen Bereich ist, kann man neuen Lesern natürlich nur dazu raten, mit dem Anfang zu beginnen, gerade weil auch hier - wie üblich - das Privatleben der Protagonisten weiterläuft. Dennoch ist "Knochenjagd" auch problemlos ohne Vorkenntnis zu lesen, gerade weil ein Großteil der Handlung nicht in Tempes gewohnter Umgebung spielt.

Loblieder kann ich auf "Knochenjagd" nicht singen, unterhalten fühlte ich mich aber durchaus.