Rezension

Der Gesternte

Witchmark
von C. L. Polk

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dr. Miles Singer arbeitet in Kingston in einem Veteranenhospital als Psychiater. Er betreut die vom Krieg traumatisierten Soldaten. Dabei helfen ihm nicht nur seine eigenen Kriegserfahrungen, sondern auch seine magischen Fähigkeiten. Die muss er vor der Außenwelt verborgen halten, denn Hexen sind den Sturmsängern, der führende Elite von Aeland ein Dorn im Auge und dienen maximal zur Mehrung deren Macht. Der Tod eines Patienten gefährdet jedoch nicht nur Miles Karriere, sondern auch seine Deckung.

C. L. Polk hat mit ihrem ersten Roman eine sehr schöne und runde Geschichte abgeliefert. Die Mischung zwischen Fantasy und historischer Atmosphäre im Stile eines Londons von 1900 hat es mir wirklich angetan. Mit Miles hat die Autorin einfach einen tollen Charakter geschaffen. Ein grundsympathischer Kerl, der sich für seine Überzeugungen einsetzt, das Herz am rechten Fleck hat und mit viel Sinn und Verstand seine Spuren verfolgt. Die Handlung wird aus seiner Perspektive erzählt und so kann man alle Gedankengänge wunderbar nachvollziehen. Seine Figur hat das Potential die Geschichte noch über einige Bände interessant zu halten. Ich tat mir zu Beginn etwas schwer die gesellschaftlichen Strukturen zu verstehen, doch irgendwann hat man die Zusammenhänge auch ohne große erklärende Kapitel verstanden. Das Machtgefüge, das wird einem immer mehr klar, ist ziemlich erschreckend. Sklaverei und Unterdrückung vom Feinsten, über Leichen geht man natürlich auch. Eine explosive Situation also. Und so warten auf Miles die eine oder andere brenzlige Situation, und auf den Leser sehr amüsante und kurzweilige Lesestunden. Ein toller Erstling!