Rezension

Der Ginstermann holt dich

Aus finsterem Himmel - Ralf Kramp

Aus finsterem Himmel
von Ralf Kramp

Bewertet mit 2 Sternen

"Es ist Sommer in der Eifel, die Zeit der Straßenbaustellen und Umleitungen. Hätte Herbie nicht den Versuch unternommen, einen Schleichweg zu benutzen, wäre ihm nicht dieses Tier vors Auto gelaufen. Die Schadenfreude bei seinem allgegenwärtigen Begleiter Julius ist groß.

Das Rind gehört dem Marshal, einem Bauern, der seinen Hof zur waschechten Ranch umfunktioniert hat und Herbie dazu verdonnert, den Schaden abzuarbeiten. Herbie verstrickt sich dabei unmerklich in ein Netz von Verpflichtungen und gerät zudem in eine alte Fehde, die mindestens einer der Beteiligten gerne nach echter Wildwestmanier beenden würde.

Mitten hinein in das bedrohliche Szenario platzt die Nachricht vom Verschwinden eines jungen Rucksacktouristen, der an der Grundstücksgrenze des Marshals campiert hat. Ist er womöglich ebenfalls zwischen die Fronten geraten? Oder hat ihn der Ginstermann geholt, eine finstere Eifeler Sagengestalt, die in Gewitternächten ihr Unwesen treiben soll?"

Meine Meinung:

Das war das erste Buch von Ralf Kramp und das erste Eifelkrimi, das ich gelesen habe. Am Anfang fand ich es sehr schwer, mich auf die Geschichte zu konzentrieren. Mit dem Schreibstil konnte mich nicht anfreunden, ich finde ihn gewöhnungsbedürftig. Das Buchcover sieht sehr einladend aus und passt zum Buchtitel.
Die Charaktere waren wirklich sehr skurill. Am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten mit den ganzen Namen. Manche Szenen waren wirklich sehr lustig. Julius hat einfach die besten Kommentare parat und Herbie regt sich darüber auf. Wie ein altes Ehepaar. Dazu kommen noch der auf Western fixierte Marshal, der nervige Hibbel und seine alte Mutter, die für den Marshal arbeiten. Wirklich komisch fand ich die Schwestern, die die Ginstermann-Veranstaltungen organisieren. Irgendwann war es mir einfach zu skurill. Anstatt spannend und interessant zu werden, ist das Buch zu einem verrückten Märchen geworden. Das war mir einfach zu viel. Das Ende war wirklich sehr gut gelungen. Es hatte einen guten Überraschungsmoment. Aber ich finde es wirklich sehr schade, dass die restlichen 248 Seiten nicht so fesselnd waren.