Rezension

Der große Zusammenhang fehlt

Lüge nie! - Kate White

Lüge nie!
von Kate White

Bewertet mit 3 Sternen

Eine ermordete Köchin, Albträume im Feuer, ein Autounfall, Schreibblockaden, Energielosigkeit und viele kleine und große Unwahrheiten sind die Zutaten des Thrillers "Lüge nie!" von Kate White. Ihr Thrillerrezept reicht leider nicht für die 5-Sterne-Küche.

Zum Inhalt:

Bryn Harper, eine Bestsellerautorin für Sachbücher, hat nach einem schweren Autounfall mit sich selbst zu tun. Albträume und unklare Erinnerungen an den Autounfall beschäftigen sie. Sie verfällt energielos in eine Schreibblockade. Sie und ihr Ehemann Guy wollen den Sommer in einem großen Ferienhaus in Saratoga verbringen, wo Guy das Fundraising für ein Opernhaus übernommen hat. So kann er sich neben seiner Arbeit um Bryn kümmern.
Auf einer Dinnerparty im Haus lernt Bryn einige Geschäftspartner ihres Mannes kennen. Es kommt anscheinend zu einem Diebstahl und einer merkwürdigen Hinterlassenschaft, die mit Bryns Albträumen zu tun zu haben scheint. Sie verdächtigt Eve, die Chefin der Cateringfirma, die zu allem Überfluss am nächsten Morgen ermordet aufgefunden wird. Schon bald haben Bryn und Guy nicht nur mit der Polizei zu tun, sondern finden ihre noch junge Ehe auf den Prüfstand gestellt. Ist Guy wirklich der Mann, den Bryn geglaubt hat, geheiratet zu haben ?

Mein Eindruck:

Kate White vermengt hier die Albträume ihrer Protagonisin, eine nebelige Erinnerung an den Autounfall und einen nicht ganz aufrichtigen Ehemann zu einem insgesamt etwas aufgesetzt wirkenden Thriller. Im Nachhinein betrachtet, suche ich als Leser die Zusammenhänge, die miteineinander in einer sich bedingenden Zusammenhang stehen. Ich treffe aber mehr auf Zufälle und einer Auflösung, die mit dem tragenden Kern der Geschichte, nämlich den Unwahrheiten des Ehemannes, nur noch am Rande etwas zu tun hat. Im Grunde genommen gelingt es nicht, alle Themen so miteinander zu verknüpfen, dass ein geschlossenes und stimmiges Gesamtbild entsteht. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Daher müsste man meinen, dass Bryn Harper hier charakterlich besonders hervorgehoben und mit tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt ausgestattet wird.  Sie bleibt für meinen Geschmack leider zu blass, wie auch andere der handelnden Figuren.
Die Geschichte ist an sich gut zu lesen. Vor allem in den ersten Kapiteln erhofft man sich aber mehr Spannung. Die Geschichte schleicht zunächst ein wenig am Leser vorbei und man weiß nicht so recht, auf welche Dinge man sich konzentrieren soll. Erst im weiteren Verlauf wird durch viele offene Fragen und ein erhöhtes Tempo eine gewisse Bindung erzielt.

Fazit:

Diese Geschichte wirkt thematisch leider zusammengewürfelt und in der Umsetzung etwas runter erzählt. Dennoch als Unterhaltungslektüre zwischendurch geeignet.