Rezension

Der Hang zur Serie~

Das Hannibal-Syndrom - Stephan Harbort

Das Hannibal-Syndrom
von Stephan Harbort

Bewertet mit 5 Sternen

Mörder faszinieren und ängstigen uns zur gleichen Zeit. Einerseits wollen wir diese Menschen sofort in die Hölle schicken für das, was sie getan haben. Andererseits wollen wir wissen, wie es dazu kommen konnte, dass ein Mensch jemand anderes umbringt. Wir möchten hinter die Kulissen schauen, wollen diesen Menschen sehen, wollen vielleicht die ein oder andere Abnormalität im Aussehen erkennen nur um schließlich davon überzeugt zu werden, dass diese Menschen ganz normal aussehen. Der nette Nachbar, der vielleicht ein bisschen verschroben ist, aber ansonsten ganz nett. Der stille Arbeitskollege, der so aussieht als könne er keiner Fliege etwas zu Leide tun. Die Krankenschwester, die von Berufswegen doch eigentlich den Menschen helfen will und auch soll. Serienmörder sind überall zu jeder Zeit. Man erkennt sie nicht, sie verschwinden in der Anonymität unserer Zeit. Das macht sie gefährlich, das macht sie so schwer zu fassen. 

Serienmord ist keineswegs ein Phänomen aus den USA. Hier in Europa gab und gibt es Dutzende, die im Gefängnis sitzen oder noch immer frei herum laufen und auf ihr nächstes Opfer oder aber die Festnahme warten. Stephan Harbort geht in seinem Buch auf die wohl schlimmsten Serienmörder Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg ein. Und glaubt mir, da kommen einige zusammen. Wer sich für Serienmörder und auch die Polizeiarbeit interessiert, wer die Person hinter dem Verbrecher entdecken will sollte definitiv zu diesem Buch greifen. In meine Favoritenliste ist es jedenfalls herzlichst willkommen.