Rezension

Der Hauch von Myrrhe

Die Akte Rosenrot - Astrid Korten

Die Akte Rosenrot
von Astrid Korten

Ibsen Bach war einmal ein vielbeachteter und äußerst erfolgreicher Profiler. Nach einem Unfall vor fünf Jahren wurde sein Leben allerdings mit einem Schlag auf den Kopf gestellt. Seine Frau überlebte diesen Schicksalsschlag nicht und Ibsen zog sich in eine Depression zurück, die ihn letztendlich zum Datenpfleger im Innen-ministerium machte. Ein persönlicher Bezug zu einem grausamen Verbrechen in Russland bringt ihn wieder in den Fokus und in den aktiven Polizeidienst zurück. Neben den sehr mysteriösen und blutrünstigen Taten muss er sich aber bei den Ermittlungen auch  seiner eigenen Vergangenheit stellen...
Die Autorin Astrid Korten konnte mich mit ihren Thrillern schon einige Male begeistern so dass ich mit hohen Erwartungen in ihr neues Werk "Rosenrot" gestartet bin. Ihr äußerst temperamentvoller und lebendiger Schreibstil hat mich schnell wieder an das Buch gefesselt. Die Hauptprotaginsten Ibsen Bach und Leonela Sorokin werden interessant und spannend charakterisiert, so dass sie dem Buch einen besonderen Charme verleihen. Gerade die rätselhafte Vergangenheit und die außergewöhnlichen Fähigkeiten von Ibsen Bach heben den Unterhaltungswert von "Rosenrot" und sorgen sogar für einen Hauch Mystik. Der Spannungsbogen dieser komplexen und sehr clever konzipierten Geschichte wird schon gleich im Prolog aufgebaut und über viele unvorhersehbare und plötzliche Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Es erfordert schon die volle Konzentration, den unterschiedlichen Handlungssträngen zu folgen und eine Übersicht über das schwer zu durchschauende Geflecht zu behalten, aber der Leser wird mit einem aus meiner Sicht völlig überzeugenden und fulminanten Finale belohnt. Eines fügt sich zum anderen und dem Leser wird einer lange nicht für mögliche gehaltene  Auflösung des Ganzen nachvollziehbar präsentiert.
Wie von ihr im Nachwort erwähnt wurde Astrid Korten für ihren neuen Thriller von den tragischen Geschehnissen um das Attentat auf den russischen Doppelagenten Sergej Skripal motiviert. Sie setzte sich mit den Gedanken auseinander, was einen Menschen antreiben kann, ein solch kaltblütiges Attentat zu begehen und behandelte so ein sehr brisantes Thema, was bei mir im Nachgang auch noch länger nachwirkte. Ich halte daher "Rosenrot" für einen sehr lesenswerten Thriller, der von der Ezählkunst der Autorin, den außergewöhnlichen Protagonisten und einer guten Recherche lebt. Sehr gerne empfehle ich daher das Buch weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen!!! 
 

Kommentare

hobble kommentierte am 24. März 2019 um 06:52

was fürs wunschregal