Rezension

Der Heidelberger "Graf von Monte Christo"

Wozu wir fähig sind - Laila El Omari

Wozu wir fähig sind
von Laila El Omari

Ein Rachefeldzug, der sehr an Alexandre Dumas erinnert.

Die Geschichte von Alexandre Dumas um den Grafen von Monte Christo setzte ich einmal als bekannt voraus. Laila el Omari verlegt sie ins Heidelberg des 21. Jahrhunderts.

Nico ist vor Jahren fälschlich eines Verbrechens beschuldigt worden und wanderte in den Jugendknast. Sein Freund erhielt als Nachrücker sein Stipendium und ein weiterer Komplize konnte sich Nicos hübsche Freundin angeln. Ein Staatsanwalt mit Dreck am Stecken segnete dieses haarsträubende Unrecht ab.

Und dann kommt er als „Alexander“ zurück, stinkreich dank eines Onkels in Amerika. Er entschlüsselt die Vergangenheit und konfrontiert alle, einen nach dem anderen mit ihren Verfehlungen und Verbrechen. Den Freund von damals ruiniert er, dem Staatsanwalt weist er ein scheußliches Verbrechen nach, dem Drahtzieher ebenfalls. Dafür hat er eine Verbündete, ein weiteres Opfer. Heutzutage rächt man sich am besten mit Hilfe der Presse und des Internets.

Die Autorin schreibt das alles sehr eindringlich und fast alle Kapitel sind mit „Danach“ überschrieben, also nachdem alles passiert ist. Ein paar wenige Zwischenteile spielen in der Vergangenheit. Zudem wird jedes Kapitel mit einem Zitat von einem der Täter/Mittäter/Mitwisser eingeleitet, die alle zusammen eine gute Kurzfassung abgeben.

Also: tolle Geschichte, starker Aufbau, lesenswert