Rezension

Der Hexenzirkel

Der Fluch von Pendle Hill - Oscar de Muriel

Der Fluch von Pendle Hill
von Oscar de Muriel

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Neujahr 1889. In Edinburghs berüchtigter Irrenanstalt ermor­det ein gefähr­licher Psycho­path eine Kranken­schwes­ter. Kurz bevor ihm die Flucht gelingt, unter­hält er sich mit einer jungen Patien­tin, die seit Jah­ren kein Wort ge­sprochen hat. Wieso hat sie ihr Schwei­gen gebrochen? Sind die Gerüchte von schwar­zer Magie wahr, die in den Flu­ren der Anstalt kur­sieren? Inspec­tor McGray geht der Fall sehr nahe, denn die junge Frau ist seine Schwes­ter. Zusam­men mit sei­nem Part­ner Ian Frey ver­folgt er den Mör­der durch das ganze König­reich – bis zum Pendle Hill, Sitz der gefürch­teten Hexen von Lanca­shire, wo die bei­den genialen Ermitt­ler einem furcht­baren Geheim­nis auf die Spur kom­men...

 

Rezension:

In der Irrenanstalt, in der auch McGrays Schwester lebt, ereig­net sich ein bestia­lischer Mord. Dem Mör­der, einem Insas­sen aus ade­ligem Haus, gelingt die Flucht. Ob­wohl die Fami­lie alles ver­sucht, die Wahr­heit zu ver­tuschen, hef­ten sich Frey und McGray dem Flücht­ling an die Fer­sen und ver­fol­gen ihn bis weit außer­halb ihres Zu­stän­dig­keits­bereiches. Als immer mehr Hin­weise auf einen Hexen­zirkel deu­ten, muss Ian Frey, der eng­lische Ermitt­ler aus bes­ten Krei­sen, in Erwä­gung zie­hen, ob sich der Glaube seines schot­tischen Kolle­gen ans Über­natür­liche even­tuell doch als rich­tig heraus­stellen könnte.

Im 2. Fall seiner im Großbritannien des späten 19. Jahrhunderts ange­siedel­ten histo­rischen Krimi-Reihe „Ein Fall für Frey und McGray“ führt Oscar de Muriel seine Leser erneut in einen mys­teri­ösen Fall. Die Ver­flech­tung seiner geistes­gestör­ten Schwes­ter in den Fall lässt den schot­tischen Inspec­tor McGray sowohl seinen Zu­ständig­keits­bereich als auch seine Befug­nisse weit über­schrei­ten. Das führt natür­lich zu erneu­ten deut­lichen Span­nungen zwi­schen den bei­den so unter­schied­lichen Prota­gonis­ten. Genau wie der eng­lische Teil des Ermitt­ler­teams muss sich auch der Leser über große Teile des Buches die Frage stel­len, ob jetzt doch Über­sinn­liches ins Spiel kommt. Die Ant­wort darauf wird hier natür­lich nicht ver­raten!

Machart und Stil entsprechen selbstverständlich denen des 1. Bandes („Die Schat­ten von Edin­burgh“). Erneut lässt der Autor seinen Prota­gonis­ten Ian Frey als Ich-Erzäh­ler agieren. Was mir an der deut­schen Über­set­zung aller­dings nega­tiv auf­fällt, ist, dass der Über­setzer die Ent­fernungs­angaben, die im Origi­nal mit Sicher­heit im Mei­len erfol­gen, im Kilo­meter um­gewan­delt hat. Das ist in mei­nen Augen kein Bestand­teil einer Über­set­zung, son­dern eine Ein­deut­schung. Im Gegen­satz dazu kann die Hör­buch­um­setzung auch dies­mal wieder über­zeu­gen.

 

Fazit:

Die Gegensätze zwischen den beiden unfreiwilligen Kollegen stel­len auch in diesem Band wie­der die Würze des histo­rischen Krimis dar.

 

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