Der Höhepunkt deutschen Kulturschaffens

Faust I
von Johann Wolfgang von Goethe

Wie kann man das Hauptwerk des größten deutschen Dichters rezensieren? Richtig, gar nicht. Man kann nur versuchen Interesse zu wecken und Ängste abzubauen. Goethe schrieb an seinem "Faust" fast sein ganzes Leben, und herausgekommen ist der Gipfel deutschen Kulturschaffens. Der Inhalt dürfte leidlich bekannt sein. Der Wissenschaftler Faust sucht, "was die Welt im Innersten zusammen hält". Dafür (und für die Eroberung von Gretchen) benötigt er die Hilfe des Teufels (Mephistopheles), und geht für sein Wissensstreben eine Wette mit disem ein. "Faust" ist eine Gelehrtentragödie, und doch so viel mehr. Es zeigt das Dilemma des Menschen, nach Wissen zu streben und dabei an Grenzen zu kommen. Faust geht mit dem Teufel einen Deal ein, wenn er jemals zufrieden ist (und sagt, Augenblick verweile doch), dann darf der Teufel ihn mit in die Hölle nehmen. Fausts Ziel ist aber nicht nur das Wissen, er will auch Gretchen erobern - Wissen und Liebe sind also die Fixsterne des, goetheschen,  Wissenschaftlers. Faust kämpft, gewinnt, verliert, zaudert und erreicht zumindest sein Ziel Gretchen zu verführen, die von Gott vor der Hölle gerettet wird ("Ist gerettet"). Und Faust? Interpretationssache wie einige sagen, ich hingegen glaube, keine Interpretationssache, Mephisto gewinnt und nimmt Faust mit in die Hölle...

Literarisch ist "Faust" wohl das Beste was geschrieben wurde und geschrieben werden kann, man wird erkennen, viele Sprichworte die man verwendet, kommen von Faust ("Da steh ich nun ich armer Thor, und bin so klug als wie zuvor") oder Mephisto. Häufig wird über "deutsche Leitkultur" diskutiert, hier habt ihr sie, und sie disqualifiziert die meisten von euch. "Faust" ist überraschend einfach zu lesen und man wird Goethes Meisterstück nie mehr vergessen.