Rezension

Der Hoover-Effekt schlägt wieder zu!

Maybe Someday
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt
Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie - hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen - vergeblich.

Meinung

Maybe Someday fällt in die Kategorie: Der Hoover-Effekt schlägt wieder zu.

Ich werde nicht groß auf den Inhalt eingehen, damit ihr euch von ihm komplett überraschen lassen könnt, so wie es bei mir war, denn das Buch hält einige Wendungen und zu lüftende Fragen bereit.
Die Handlung gestaltet sich stets abwechslungsreich und spannend, auch wenn die Story zunächst nicht allzu komplex erscheint. Aber ich war gefesselt, wollte diese wunderbare Geschichte immer weiterlesen, weil ich langsam süchtig wurde nach diesem Netz aus Emotionen, Musik und Worten, das Colleen Hoover so herrlich um mich gewoben hat. Ich war gefangen in den Seiten, mitgerissen von den Gefühlen, die Sydney und Ridge durchleben müssen und die zeitweilig so intensiv ausgeprägt sind, dass ich sie selbst ansatzweise spüren musste. Vor allem die Episoden von Schmerz und Verletztheit gingen tief.

Denn dass die Gefühle, die Ridge und Sydney füreinander hegen, echt sind und trotz allem Gegensteuern immer stärker werden, daran besteht kein Zweifel. Doch trotzdem liebt Ridge seine Freundin Maggie immer noch über alles und dies war eins der faszinierenden Aspekte. Ich begann allmählich zu verstehen, dass Ridges Herz gespalten ist und dass Maybe Someday eine besondere Art des Liebesdreiecks innehat. Eine Art, die nicht nervig oder klischeehaft ist, sondern sehr gefühlvoll.
Ich wusste nicht, wie die Autorin dieses Dilemma glaubwürdig auflösen würde. Doch sie hat es geschafft und ist zu einer Lösung gekommen, an der ich zwar zuerst Zweifel hatte, die mich aber schließlich überzeugen konnte. Obwohl ich ein paar Dinge vorhersehen konnte, hat Colleen Hoover es geschafft, doch etwas anderes, Unerwarteteres zu entwickeln.

Natürlich hätte mir das Buch nicht so großartig gefallen, wenn die Charaktere reizlos wären. Aber das sind sie nicht, ganz und gar nicht. Sydney ist herzensgut und tapfer; ebenso wie Maggie, die man auch gern haben muss, so liebenswürdig wie sie ist. Und Ridge ist sowieso brillant! Außerdem hat die Autorin noch etwas höchst Interessantes in ihre Persönlichkeiten hinein gebracht...

Colleen Hoovers Schreibstil ist überragend; ich liebe es, wie tiefgehend sie schreiben kann. Es ist soviel Herz und Herzschmerz dabei, ohne kitschig zu wirken. Stattdessen versteht sie, abseits von ihren berührenden Worten auch mit Humor und Witz umzugehen! Ihre Bücher lassen sich sehr flüssig lesen, auch wenn man sich ruhig Zeit zum Entfalten nehmen kann.

Und ein riesengroßer Pluspunkt für Maybe Someday ist außerdem die Musik. Es geht hier soviel um Songs und Töne, nicht nur wie man sie hört, sondern auch, wie man sie spürt und die Umserzung ist unglaublich gelungen.
Tatsächlich wurden die Songs aus Maybe Someday sogar vertont, ihr findet sie auf Youtube oder der Homepage.

Fazit
Maybe Someday ist eine wundervolle, herzzerreißende Achterbahn der Gefühle mit einer Intensität, die den Atem raubt. Eins von Colleen Hoovers besten Büchern, das sich auf jeden Fall zu lesen lohnt.

[Diese Lobeshymne samt Fotos und allen Infos zum Buch findet ihr auch hier auf meinem Blog.]