Rezension

Der Inhalt ließ mich nicht kalt...

Das Band der Wünsche - Randy S. Meyers

Das Band der Wünsche
von Randy S. Meyers

Bewertet mit 4 Sternen

Wie so häufig wurde ich beim Stöbern in den Neuerscheinungen aufmerksam auf diesen Roman. Es war wohl das Thema Adoption, das mich besonders neugierig machte und so war ich sehr gespannt darauf, welche Geschichte mich in „Das Band der Wünsche“ erwartete.
Der Roman ist geteilt und in „Teil 1 – DAVOR“ lernt man die zunächst die 24 Jahre alte Tia kennen, die vom verheirateten Nathan schwanger wird, kennen. Nach ca. 20 Seiten kommt dann eine weitere Protagonistin ins Spiel. Es ist Juliette, Nathans Ehefrau. Auf Seite 35 lautet dann die Kapitelüberschrift „Caroline“. Und hier lernen wir die Frau kennen, die Tia als Adoptivmutter für ihre Tochter ausgesucht hat. Auch wenn es sich nur um wenige Seiten handelt, bekommt man gleich einen guten Einblick in das Leben dieser 3 Frauen, das unweigerlich durch die kleine Savannah/Hope miteinander verbunden ist. Ein, wie ich finde, gelungener Einstieg!
„Teil 2 – DANACH“ startet 5 Jahre später. In diesem Teil ist jedes Kapitel mit dem Namen der Frau benannt, deren Leben man im Folgenden ein wenig begleiten darf. Doch auch Nathan bekommt seine eigenen „Momente“ und auch hier ist es spannend, seine Sicht der Dinge zu erlesen. Es gibt keine bestimmte Reihenfolge. Mich verwirrte das hin und wieder ein wenig. Dazu aber später mehr
Sanft und gefühlvoll beschreibt Randy Susan Meyers die Gedanken und Gefühle der jeweiligen Person. Man spürt die innere Zerrissenheit, den Wunsch, glücklich zu sein und den Zweifel, das Richtige zu tun.
Es ist der Autorin wirklich gut gelungen, jeder der drei Frauen ihren eigenen und besonderen Charakter zu geben und als Leserin war es für mich schwer, für eine der Drei Partei zu ergreifen. Irgendwie konnte ich das Handeln jeder einzelnen verstehen. Auch Nathan ist gut gelungen, und obwohl er seine schwangere Geliebte verlassen hat und seine Frau betrogen fand ich ihn dennoch sehr sympathisch und einfach menschlich. Das geschah allerdings erst im Verlauf der Geschichte...
„Das Band der Wünsche“ ist ein stiller, nachdenklicher und manchmal melancholischer Roman. Action sucht man hier sicher vergebens, dafür bekommt man aber ein wirklich schöne, tiefsinnige Geschichte.
Die Geschichte ist wirklich schön und schaffte es leicht, mich in ihren Bann zu ziehen. Der Wechsel der Perspektiven, der mich zwar hin und wieder ein wenig verwirrte, schaffte hier ein Gefühl von Vertrautheit, eine Art intimer Einblick in das Leben der Protagonisten. Dennoch hatte ich manchmal Mühe, mich zurechtzufinden. Vielleicht war ich aber auch einfach zu tief versunken in diese unterschiedlichen Leben.

Für mich war „Das Band der Wünsche“ ein Roman, der zwar, bis auf die häufigen Wechsel, leicht zu lesen war, dessen Inhalt mich aber nicht kalt ließ. Obschon ich mir noch ein paar Antworten erhoffte und mir an manchen Stellen etwas mehr Tempo gewünscht hätte möchte ich euch diesen Roman auf jeden Fall empfehlen! Eine gefühlvolle Geschichte, die man wirklich aus verschiedenen Perspektiven erlesen muss um das große Ganze zu verstehen.
©Nicole Huppertz (the-cinema-in-my-head.blogspot.de)