Rezension

Der Insasse

Der Insasse - Sebastian Fitzek

Der Insasse
von Sebastian Fitzek

Mein erster Roman, den ich von ihm lese. Schon seit Jahren möchte mein Freund, dass ich ein Buch seines Lieblingsautoren lese und ich habe es endlich gemacht.
Mein Freund ist begeisterter Leser von ihm und letztes Jahr habe ich Wochen vorher das Buch als limitierte Sonderauflage bestellt und es obendrein vom Autoren signieren lassen und dann zu Weihnachten geschenkt.
Obwohl ich nur ein Autogramm wollte für meinen Freund, bekam ich direkt eines mitgeschickt und habe mich dann gefragt, was der Autor so schreibt, der so nett war mir auch eines mitzuschicken. Sehr gute Strategie für Marketing, Herr Fitzek.
Also habe ich mir eine Leseprobe gezogen und die Ergebnisse der Vorableser, die in der Psychiatrie lesen durften und es hat mich neugierig gemacht.
Also habe ich mir das Buch von meinem Freund geliehen und verschlungen. Ich hätte die Nacht durchmachen können und oft ging es auch bis halb 2 oder 3, dass ich gelesen habe.

Da ich keinen Vergleich zu seinen vorherigen Werken habe, kann ich nicht sagen, ob sein Stil sich verbessert oder verschlechtert hat oder ob der Autor, wie in manchen Meinungen, ausgebrannt seien.

Daher gehe ich objektiv an die Sache heran und fange hier mal mit dem Cover an.
Die limitierte Ausgabe ist schlicht und weiß. Es erinnert an eine Gummizelle und man kann den Einband auch so beschreiben. Er hat ähnliche Strukturen wie diese Zelle und lässt sich eindrücken. Die Seitenränder sind rot und heben sich dadurch von dem weißen Einband ab. Eine sehr schöne Idee.

Zum Schreibstil selbst kann ich nur sagen, dass er das Buch zwar schnell voran bringt, man aber dennoch genug Vorstellung bekommt von der Umgebung und wie düster die Stimmung ist und immer dunkler wird, je näher man dem Ende kommt.
Man bekommt verschiedene Sichtweisen in dem Buch vorgestellt, wie die von Tramnitz, Patrick Winter, Till, Max, der Klinikleiterin, Ricarda…
Jede dieser Sichtweisen trägt dazu bei das Ende des Buches vorzubereiten und rückblickend muss ich sagen, dass es viele verstreute Hinweise gab, die einem am Ende wie Schuppen von den Augen fallen und aufklären, was passiert ist oder wieso und dass es Hinweise zur Lösung waren.
Je mehr man liest, desto mehr Fragen wirft das Buch auf und desto schwerer fällt es, es aus der Hand zu legen. Auch meine Nächte wurden sehr lang, als ich es gelesen habe. Fitzek überzeugt hier durch eine spannende Handlung, einer klaren Linie der Story und einem Schreibstil, der keine hochtrabenden Wörter benutzt oder mit einer Aneinanderreihung von schlechten und vorhersehbaren Handlungen aufwartet oder einem Möchtegern Psychopathen. Er weiß, wie er die Wörter einsetzen muss, um seinen Bösewicht zu halten und überzeugend darzustellen, welche Reize er einsetzen muss, damit es einem kalt den Rücken runter läuft oder man angewidert ist.
Das Ende des Buches ist weder unnötig in die Länge gezogen, noch klingt es zu weit hergeholt. Es löst den ganzen Aufbau der Geschichte auf. Dennoch blieben ein paar Fragen unbeantwortet am Ende, wo ich mir doch noch Aufklärung gewünscht hätte. Das wäre ein schöner Bonus gewesen.

Da es der erste Thriller war, den ich gelesen habe, war es ein guter Einstieg in das Genre und ich kann das Buch nur empfehlen, ehe man sich vielleicht an härtere Werke des Autoren wagt. Vor Jahren habe ich die ersten Seiten von „Seelenbrecher“ gelesen und danach Thriller gescheut. Doch dieser hat den Einstieg einfach gemacht und ich werde mich in jedem Fall an das Werk noch mal wagen.