Rezension

Der Junge mit den Bienen

Das Flüstern der Bienen -

Das Flüstern der Bienen
von Sofia Segovia

Bewertet mit 5 Sternen

Nena Reja ist alt und bewegt sich kaum noch, höchstens zwischen Bett und Schaukelstuhl. Doch eines Tages ist sie verschwunden und wird anderthalb Meilen vom Haus entfernt gefunden. Auf ihrem Schoß hält sie ein Baby, das mit Bienen bedeckt ist, und eine Wabe. Das Kind ist entstellt, dennoch beharrt Nena darauf, ihn mitzunehmen und nennt ihn Simonopio. Das gefällt nicht allen, aber die Gutsbesitzer Beatriz und Francisco Cortes lieben den Jungen. Es stellt sich heraus, dass Simonopio eine besondere Gabe hat, welche die Familie vor dem Unheil der Spanischen Grippe und dem Wüten der Revolution bewahrt.

Es ist eine fantastische Geschichte, die von Sofia Segovia anspruchsvoll und poetisch erzählt wird. Die Erzählperspektiven wechseln häufig und Namensgleichheiten machen es manchmal schwer, zu erkennen, bei wem wir uns gerade befinden. Man muss sich also auf die Geschichte einlassen können, wird dafür aber mit einer ungewöhnlichen und wundervollen Geschichte belohnt, die mir wirklich gut gefallen hat.

Die Figuren sind lebendig und treffend beschrieben. Die Cortes fühlen sich für ihre Mitmenschen verantwortlich. Sie nehmen den Jungen auf und lieben ihn, als wäre er ihr eigener Sohn. Auch sie werden mit den Widrigkeiten des Lebens konfrontiert, aber dank der Gabe des Jungen werden sie vor dem Schlimmsten bewahrt. Simonopio wächst heran und liebt die Natur, Stets wird er von Bienen begleitet. Aber er bleibt stumm, doch mit den Bienen kann er sich verständigen. Dennoch freundet er sich mit dem kleinen Francisco Morales an.

Es ist eine emotionale und fantastische Geschichte. Am Ende schließt sich der Kreis und ich habe es bedauert, dass diese fesselnde Geschichte schon zu Ende ist.