Rezension

Der Kapitän und das Mädchen

Die Walfängerin - Ines Thorn

Die Walfängerin
von Ines Thorn

Bewertet mit 5 Sternen

Ines Thorn - Die Walfängerin - RL-Verlag

1774, Sylt
Das kleine Örtchen Rantum ist den Naturgewalten ausgesetzt. Früher einmal, war die Insel ein Oval, an der Südspitze sieht sie nun aus, wie ein zerfetztes Stück Tang und von der Nordsee zum Wattenmeer, zählt man keine 1000 Schritte über Land.
Die Menschen, die dort wohnen, sind bitter arm, sie leben vom Fischfang, der immer weniger werdenden Heringsschwärme.
In der wilden sandigen Gegend wächst kein Baum, selbst die winzigen Gärten beansprucht die Natur für sich. Kein Feuerholz gegen den kalten Wind, der durch die Hütten pfeift, weder Obst noch Gemüse für die Gesundheit oder gegen den Hunger. Manchmal leben sie von dem, was das Meer wieder hergibt. Sie sind sogar so arm, das sie für einen Schiffbruch dankbar sind und die armen Seelen dafür, in ihre Gebete aufnehmen.

Alle freuen sich auf Biike-Brennen, das Fest, das den Winter davonjagt und den Sommer willkommen heisst. Burschen springen über das Feuer, um sich zu ihren Mädchen zu bekennen. Die 16 jährige Maren ist verliebt und kann es kaum erwarten, das der junge Thies der Tradition folgt.

Der schöne und reiche Kapitän Rune Boys, genießt eine gottgleiche Verehrung auf dem Eiland, mit starker, unbeugsamer, aber gerechter Hand, befehligt er sein Schiff, einen Walfänger.
Der 30 jährige Boys will sich eine Frau suchen und ausgerechnet der eigensinnigen Maren macht er einen Antrag, den sie wegen Thies ablehnt.
Rune Boys könnte jede Frau haben, doch er will nicht jede, er will Maren.
Ein "Nein" hat noch keine zu ihm gesagt, doch kann er es akzeptieren, sein wildes Herz sieht das anders..
Die Dorfhexe verliert sich in düsteren Prophezeiungen, ein Orkan verwüstet Rantum.

Ein Buch, wie der Orkan, der über die gottverlassene Insel fegt, liest man die ersten Zeilen, kann man nicht mehr aufhören, die Spannung ist ernorm, die Geschichte, keine, die man schon kennt.. Einfach großartig!
Ein Drama um das Leben und eine trotzige Liebe. Feiner Humor, verhindert die Düsternis, die Autorin schafft eine Art Optimismus, die der Ernsthaftigkeit entgegenwirkt. 
Empfehlenswert!