Rezension

Der Kater als Philosoph

Zweistein oder Das Brummen der Welt - Franziska Wolffheim

Zweistein oder Das Brummen der Welt
von Franziska Wolffheim

Bewertet mit 3 Sternen

Wer Katzen kennt, weiß auch, manchmal scheinen sie, ihrem Blick nach zu urteilen, über Gott und die Welt zu sinnieren. So auch der Kater Zweistein, der irgendwann die Sprache der Welt verstehen möchte. So stellt er Fragen. Wo sind die vergangenen Tage hin? Warum gibt es Unkraut und Unmenschen, aber von Unkatzen hat er noch nie gehört. So kämpft er gegen Fliegen und die Langeweile und glaubt, es gibt sicher Menschen, die sogar ihren Kopf umtauschen würden, weil er ihnen nicht mehr gefällt.

Katzen mag ich sehr, trotzdem begeistern mich Bücher wie das vorliegende eher weniger. Vom Autor werden Gedankengänge, die den Menschen eigen sind, auf das Tier übertragen, was aus meiner Sicht keinen Sinn ergibt. Mögen Katzen noch so klug sein, aber aber zum Philosophieren sind sie doch wohl kaum in der Lage. Trotzdem ist dieses Büchlein bei mir nicht vollkommen durchgefallen. Ich sehe es eher als eine gewitzte Art der Autorin, den Leser aufzufordern selbst Fragen zu stellen und über Alltäglichkeiten nachzudenken. Das ist ihr recht gut gelungen. Immer wieder habe ich beim Lesen innegehalten, habe mir Gedanken gemacht und musste natürlich auch schmunzeln, denn manche Gedankenanstöße sind wirklich amüsant. So waren die 144 Seiten schnell gelesen. Das Buch wird abgerundet von Stefanie Clemens Illustrationen.

Wer sich nicht wie ich daran stößt, philosophische Themen durch die Katerbrille zu betrachten, wird mit „Zweistein“ eine angenehme und bereichernde Lesezeit verbringen können.