Rezension

Der lange Arm der Kirche

Lügenmauer - Barbara Bierach

Lügenmauer
von Barbara Bierach

Bewertet mit 5 Sternen

Der lange Arm der Kirche

Die Protagonistin Emma Vaughn ist Protestantin, geschieden und Mutter eines halbwüchsigen Sohnes. Alleine durch diese Umstände hat sie keinen leichten Stand im katholischen Irland. 
Als Charles Fitzpatrick ,ein Mann der Kirche, ermordet wird ,überträgt man ihr die Aufklärung des Falls. Obwohl der Ermordete von keinem gemocht wurde ,stoßen Emma und ihr sehr sympathischer Kollege James bei den Ermittlungen auf eine Mauer des Schweigens. 
Die Geschichte spielt in drei Zeitabschnitten , nämlich 1965,2004 und 2005 . Schnell wird klar , dass der Schlüssel zur Lösung bei einer Vergewaltigung in der Vergangenheit liegt. 
Der Autorin ist es gelungen , neben dem Kriminalfall , ein schonungsloses Bild des immer noch sehr bigotten Irland und der Macht der katholischen Kirche 
aufzuzeigen.Einen größeren Raum nahm auch die private Geschichte der Polizistin ein. 
Sie leidet immer noch unter den Spätfolgen eines Unfalls, der durch ihren gewalttätigen Exmann verursacht wurde.Die Probleme , den Spagat zwischen Beruf und Muttersein zu bewältigen, werden sehr realistisch geschildert. 
Was mir außerdem sehr gut gefiel waren die Frotzeleien zwischen Emma und ihrem Kollegen , sowie ihr trockener Humor. 
Auch wenn die Lösung des Falls sich schon früh abzeichnete , gab es zum Schluss noch eine Überraschung , die ich so nicht erwartet hätte. 
Fazit: 
In diesem Krimi standen eine weitverzweigte Familiengeschichte, sowie die Geschichte Irlands und die Machenschaften der Kirche im Mittelpunkt, was mir sehr gut gefallen hat. 
Wer jedoch einen rasanten Krimi erwartet hat , kommt hier nicht auf seine Kosten. 
Ich für meinenTeil spreche eine Leseempfehlung aus.