Rezension

Der lange Weg zu dir

Der lange Weg zu dir - Martin Widmark

Der lange Weg zu dir
von Martin Widmark

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe das Buch unseren Mädels (5 und 7 Jahre) vorgelesen.

Die Geschichte handelt von Sonia und Adam, die sich nicht kennen und auch weit voneinander entfernt leben. Adams Hund Rufus stirbt eines Tages. Adams Trauer ist grenzenlos. Er hört auf zu essen und liegt nur noch im Bett. Zur gleichen Zeit macht sich Sonias Katze auf eine Reise, bei der sie natürlich von Sonia begleitet wird. Die Beiden überwinden während ihrer Wanderschaft einige Schwierigkeiten. Am Ende landen sie bei Adam, der durch sie neuen Lebensmut fasst.

Die Geschichte wechselt immer zwischen Adam und Sonia ab. Man erfährt also gleichzeitig, wie sehr Adam in seiner Trauer gefangen ist und, was Sonia auf ihrer Reise erlebt. Vor allem Adams Traurigkeit kann man sofort spüren. Sie wird auch in den Bildern klar, was diese aber auch sehr düster macht.

Sonias Reise ist auch voller Probleme. Ihr machen Hunger und unfreundliche Menschen zu schaffen. Da die Geschichte nicht in der heutigen Zeit spielt, trifft sie hier auf Wachtposten und Theaterdirektoren im Pferdewagen. Sie schafft es aber, jede Schwierigkeit zu überwinden.

Ein bisschen schade fand ich das Ende. Da anfangs erklärt wurde, dass Adam keinen Freund - außer Rufus - hat, hätte man die neue Freundschaft mit Sonia etwas mehr betonen sollen. Doch diese kommt eigentlich nur durch das Bild zur Geltung.

Die ganze Geschichte wird von wunderbaren Bildern begleitet, die oft aber auch sehr düster sind. Trotzdem sind sie etwas ganz Besonderes.

Unsere Mädels haben zumindest die Kernbotschaft der Geschichte verstanden. Auch haben sie die Bilder genau betrachtet und waren nicht abgeschreckt. Manche Dinge waren für sie erst nicht schlüssig, z. B. dass Sonia bei Adams Großmutter bleibt, da doch die Eltern haben müsste. Außerdem meinte unsere Kleine, dass nur die Katzen - und nicht Sonia - Adams neue Freunde sind. Das konnte ich auch sofort verstehen, da der Freundschaftsaspekt auch mir zu wenig Beachtung bekommt. Man sollte das Buch also unbedingt zusammen mit den Kindern lesen, so dass man auf ihre Fragen eingehen kann und auch ihre Reaktionen bemerkt.

Fazit:

Für mich ist die Geschichte nicht ganz rund und etwas zu düster. Die Illustrationen sind aber richtig schön. Auf alle Fälle sollte man sich das Buch zuerst alleine angucken, um abschätzen zu können, ob das jeweilige Kind vom Thema bzw. von den düsteren Bildern evtl. überfordert ist.