Rezension

Der letzte Band ist wieder so gut wie der erste!

Sams im Glück - Paul Maar

Sams im Glück
von Paul Maar

„Sams im Glück“ ist der neueste und letzte Teil der Sams- Reihe. Und hat mich nach den beiden vorhergegangen schwächeren Büchern wieder mit der Reihe versöhnt. Denn in „Sams im Glück“ ist wieder diese Lebensfreude, der Mut zur politischen Incorrectness und die frechen Reime vorhanden.

Es kommt wieder durch Wünsche zu verworrenen Situationen, die total lustig sind und das Buch ist vom Spannungsgrad her wieder absolut kindgerecht.

Das Sams bekommt in diesem Buch ein Problem: Es war zu lange bei den Taschenbiers, nämlich über 15 Jahre. Und wenn das geschieht, dann sehen die Sams- Regeln vor, dass die Menschen,  bei denen das Sams lebt, auch zu Samsen werden. Und das ist durchaus ein Problem, denn man weiß ja wie Samse sind: Frech, laut und unverschämt, ständig am Reimen und Singen und immer ziemlich eigensinnig. Papa Taschenbier, mittlerweile ein älterer Herr, hat also immer wieder solche Schübe, in denen er zum Sams wird. Es bildet sich eine rote Haarsträhne auf seinem Kopf und er verhält sich wie ein typisches Sams. 

Nach einem solchen „Anfall“ erinnert er sich stets nicht mehr daran, was er in der Zeit getan hat. Zum Beispiel, dass er in eine Schokoladenfabrik eingebrochen ist. Oder ein Kamel geklaut und damit durch die Straßen geritten ist.

Als sich diese Symptome dann auch noch bei Mama Taschenbier zeigen, ist klar: Das Sams muss sich entscheiden. Entweder, die Taschenbiers werden zu Samsen oder es muss die Familie verlassen und in die Samswelt zurückkehren, wie das Übersams es befiehlt. Oder gibt es doch noch eine ganz andere Lösung?

Bei diesem Buch hatte wieder das typische Gefühl, das ich auch beim Lesen der ersten vier Bände hatte: Ich hatte einfach Spaß. Ich habe mich amüsiert, ein bisschen geträumt und konnte mir alles sehr gut vorstellen. Ich kann mir gut vorstellen, dass tausende von Kindern bei manchen Szenen ebenfalls richtige viel Spaß hatten, wenn selbst ich abends lesend und kichernd im Bett lag.

Ich weiß nicht, was Paul Maar sich bei den beiden vorherigen Bänden gedacht hat, aber Fakt ist: Er kann es. Und das hat er mit diesem Buch wieder bewiesen.

Ungenaue Wünsche, freche Reime und viel Herz machen dieses Buch liebenswert und spannend. Und dabei kommt es ganz ohne psychopathische Sportlehrer oder betrügerische Onkel aus, die den Taschenbiers Böses wollen. Hier kommt der Spaß wieder allein aus der Tatsache, dass das Sams existiert, heraus. Und trotzdem ist es spannend, weil man sich nicht ganz sicher ist, ob man sich nicht wünschen soll, dass die Taschenbiers auch zu Samsen werden. Und dann kommt hier noch eine ganz neue Person ins Spiel, nämlich Betty Taschenbier, Martin Taschenbiers Tochter, die ebenso klug und lustig ist wie man selber als Kind gerne gewesen wäre und damit diesmal auch eine „reale“ Identifikationsfigur neben dem Sams bildet.

Zum Abschluss der Reihe bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass das Sams neben Pippi Langstrumpf und Hanni und Nanni definitiv DIE Kinderbuchfigur meiner Kindheit war, die mir am meisten Spaß bereitet hat. Und ich hoffe, dass noch viele andere Kinder damit aufwachsen und die gleiche Moral aus den Büchern ziehen können wie ich.